Wir brechen ein Tabuthema

Seit Jahren ist es ein Tabuthema, Gesichter von obdachlosen Menschen zu fotografieren und das wird auch weiterhin ein Tabuthema bleiben – SOLANGE – wir nicht ihre Einverständnis dafür erhalten, dass wir auch ihre Gesichter fotografieren und veröffentlichen dürfen.

Veränderungen heißt nicht Stillstand – Veränderungen gehören dazu und deshalb werden wir auch dieses Tabuthema entgegen gehen.
In den folgenden Wochen werden wir in Form einer Fotostory die Gesichter der Menschen posten, denen wir helfen, mit all ihren Gesten – lachend, nachdenklich und und und
Das jedoch geschieht nicht ohne ihr Einverständnis und diese holen wir uns auch nur schriftlich, wenn sie in einem nüchternen Zustand sind.
Dafür haben wir Einverständniserklärungen an Bord, in denen steht, was wir mit ihren Bildern machen und warum wir sie sichtbar machen wollen.
Wenn wir den Menschen auf der Straße von dieser Idee erzählen, sind alle begeistert davon, denn sie finden es oftmals selbst schade, dass sie nicht komplett gezeigt werden.
All die Menschen, die an dieser Story teilnehmen wollen, sichtbar werden, sie wollen erkannt werden und sie wollen gesehen werden.
Es ist auch kein in Show stellen, wie es oftmals einige Menschen sehen – es ist eher eine Art – Tatsachen auf den Tisch zu legen.
Ein Sichtbar machen bedeutet nichts zu verstecken, sondern das zu zeigen, wie es ist und in Gesichtern von Menschen, sieht man oftmals, was sie bedrückt, was sie zum Lachen aber auch zum Weinen bringt und genau diese Augenblicke werden wir mit Euch in den kommen Wochen teilen.
Auch sehen es Menschen als Eingriff in die Privatsphäre der Menschen ein, die dort auf der Straße leben, aber das ist falsch und an den Haaren herbeigezogen, denn diese Menschen werden viel zu wenig gesehen, sie selbst fühlen sich oftmals als Geist, weil viele durch sie hindurchblicken und so tun, als wären sie gar nicht da und um diesen Tabuthema nun ein Ende zu setzen, starten wir in den nächsten Wochen dieses Projekt.
Veränderungen müssen nicht immer schlecht sein, man muss sich einfach mal drauf einlassen – einen Augenblick in sich gehen, um dann zu verstehen, welchen Hintergrund sie eigentlich haben.