Kleinigkeiten

Wenn Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein heißer Pudding ein Leuchten in die Augen derer bringt, denen wir 6 Tage in der Nacht helfen, dann geht es uns gut, denn dann konnten wir wieder einmal helfen, sowie es auch heute Nacht Tanja (Tagliatella Carbonare) und Frank getan haben.
Hier schreibt Euch Tanja, wie sie den heutigen Abend erlebt haben.
Heute Abend holte mich Frank ab und gemeinsam fuhren wir zuerst nach Hagen, später dann noch nach Wuppertal.
Am Sonntag berichtete Olaf von einer Meldung in Hagen, von einem jungen Mann mit einem lieben, aber auch frechen Hund, der seine Schlafstätte aus verschiedensten Gründen verlassen musste.
Mit einem Zelt und dem vorerst nötigsten wurde er ausgestattet und heute konnten wir ihn mit weiteren Kleinigkeiten, die den Alltag, auch für seinen treuen Begleiter, erleichtern und beide etwas glücklicher machen.
So glücklich, dass der eine vor Rührung ganz feuchte Augen bekam und sich gleich mehrmals für unsere Hilfe bedankte.
Am Hauptbahnhof trafen wir heute nahezu zeitgleich viele bekannte Menschen an, denen wir nacheinander etwas Warmes, aber auch Süßes ausgeben konnten. Auch ein zusätzlicher Schlafsack war dabei, denn die Nächte sind kalt und nass, vor allem bei dem derzeitigen Wind, der nicht nur durch die Gassen und Straßen pfeift, sondern eben auch durch sämtliche Lücken und Ritzen zieht.
Auch die Rollifahrerin, der wir vor kurzem den Rollstuhl bzw. das Vorderrad notdürftig repariert hatten, kam auf uns zu. Zwar war das Rad inzwischen verloren, weil es den Straßenverhältnissen, auch bei dem Wetter derzeit, nicht mehr standhalten konnte und dennoch war sie gut gelaunt. Denn sie hatte gute Nachrichten: Die Bewilligung für einen neuen Rollstuhl von der Krankenkasse war durch und nun wird es nicht mehr lange dauern, bis sie endlich wieder sicher über die Straßen rollen kann.
Nachdem wir eine Weile geplaudert hatten und alle gut versorgt waren, fuhren wir noch weitere Plätze an, neue und alte, noch bewohnte und bereits verlassene. Wir trafen, bis auf einen bereits tief und fest schlafenden Herren, niemanden mehr an. Und so ging es für uns weiter nach Wuppertal.
Hier fuhren wir bekannte Stellen an, trafen auf einige müde, aber noch wache Menschen, denen wir mit Terrinen, Pudding, Kaffee, Tee, Wasser oder Eistee eine Freude machen konnten.
Manche wollten zügig einschlafen, andere suchten intensive Gespräche und so blieben wir hier und da noch eine ganze Weile.
Ein längeres Gespräch endete in Müdigkeit und so verabschiedeten wir uns und wünschten uns gegenseitig eine gute Nacht.
Frank brachte mich nach Hause, dort angekommen, machte ich mir einen Tee und wartete auf die Nachricht, dass auch Frank gut Zuhause angekommen war.
Gute Nacht,
Tanja