Jetzt sitze ich hier und würde mir wünschen nach Hause zu kommen

Jetzt sitze ich hier und würde mir wünschen nach Hause zu kommen und jemanden zu haben, mit dem ich reden könnte und wo bin ich?

In Wuppertal, mitten in der Stadt und versuche mein Kopfkino zum Stillstand zu bringen.

In der Zwischenzeit kam ein uns bekannter obdachloser Herr vorbei, mit dem ich die letzte Stunde gesprochen habe, nachdem er einen Kaffee und Wasser zu trinken bekam, doch das Kopfkino hat immer noch keinen Feierabend.

Nach Hause fahren ist auch keine Option, dafür gab es heute, die ein und andere Meldung und wer weiss, wer noch anruft und unsere Hilfe braucht.

Hin und wieder fährt ein Streifenwagen vorbei und grüßt freundlich, auch wenn ich eigentlich da stehe, wo eigentlich niemand stehen darf.

Warum ist das so?
Weil die Damen und Herrn wissen, dass wir sie quasi unterstützen. Während wir obdachlosen Menschen helfen, können Sie die bösen Jungs schnappen, so nehmen wir Ihnen etwas Arbeit ab und setzen die Arbeit der Einrichtungen, die am Tag helfen, in der Nacht fort.

Mit der Polizei hatte ich heute auch schon auf einer Dienststelle Kontakt, als ich dort hingegangen bin, weil mein Kopfkino dafür sorgte, dass ich auch noch Magenschmerzen bekam, denn kurz zuvor wurde ich zu einer Meldung gerufen und da standen sie, die beiden Personen. Er war bereits in einem Alter, in dem man zwar auch nicht auf der Straße leben sollte aber er war eben schon über 18 und sie, ja sie brauchte noch einige viele Geburtstage, um überhaupt irgendwann 18 zu werden.

Sowas passiert mir immer wenn ich alleine unterwegs bin.

Also was tun?

Die Geschichte, die sie mir erzählt hatte, hätte stimmen können aber da war dann eben das Wort „hätte“ und die Arbeit, die wir auf der Straße leisten hat ganz viel mit Vertrauen zu tun.

Der Gang zur Polizei hat dieses Vertrauen gebrochen und mein Kopf und mein Bauch sind im Dreieck getanzt, weil ich richtig und falsch in diesem Moment nicht mehr trennen konnte.

Doch letztendlich glaube ich, dass es das richtige war, was ich tat, alleine schon deshalb, dass diese wirklich sehr junge Dame, nicht unter die Räder kommt, wie auch immer man das sehen will.

Ich glaube, nein ich weiss, dass es in Ordnung war und sich die Beamten nun den beiden annehmen können, so dass sie eben nicht auf der Straße schlafen, die bei weitem ganz sicher nicht sicher ist und wäre ich diesen Weg nicht gegangen und hätte ich jemanden zu Hause die auf mich warten würde und hätte….

Hätte, Hätte, Fahrradkette

Manchmal denkt man einfach viel zu lange über Dinge nach, die richtig waren, selbst wenn sie sich falsch anfühlen.

Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht, schlaft schön – ich werde jetzt noch ein bisschen durch die Gegend fahren, um dort zu helfen, wo ich helfen darf.