Privatleben

In der letzten Woche sprach ich darüber, dass ich am Samstag – also gestern, einfach mal unter Leute möchte, einfach mal über Gott und die Welt reden, dabei ein Bierchen schlürfen und fünfe gerade sein lassen.

Dann kam die Idee auf, einfach mal lecker essen zu gehen, einfach mal über Gott und die Welt reden und fünfe gerade sein lassen.

Am Samstag, also gestern quasi – war es dann soweit. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal eingeladen wurde, um gemeinsam einen Abend zu verbringen.

Irgendwie gibt es scheinbar nur eins für mich – UNSICHTBAR e.V. und der Gedanke daran, mal auf andere Gedanken zu kommen, ist schon fast ein kleines bisschen unheimlich, aber es hat funktioniert, scheinbar ist das wie Fahrrad fahren, was man bekanntlich ja auch nicht verlernt.

Das Essen war mega lecker, meine Begleitung super nett und unsere Gespräche über Gott und die Welt gingen zwar nicht in den Himmel, waren aber trotzdem sehr lustig und hin und wieder auch mal ernst aber eine gute Mischung, macht ein gutes Gespräch aus.

Dann ging es an das bezahlen und weil ich es dann einfach doch nicht sein lassen kann, habe ich vorher die Wasserflaschen aufgefüllt, weil auf dem Hinweg zu meiner Einladung, hätte ja jemand am Straßenrand meine Hilfe gebrauchen können und für den Heimweg, hatte ich dann auch gleich Wasser dabei.

Auch hatte ich im Hinterstübchen den Drang nach uns bekannten Menschen zu schauen, die uns gut bekannt sind und denen es bei dem Wetter noch schlechter geht, als es ihnen sonst schon schlecht ging.

Einfach so jetzt mal den Abend sprengen und meiner Begleitung sagen, ähm ich müsste dann mal weg – war nen netter Abend – tüss dann… kam nicht in die Tüte, das wäre einfach zu unhöflich gewesen, also machte ich den Vorschlag mich einfach noch ein Stück zu begleiten und das Gespräch ins Auto zu verlegen.

Tatsächlich fanden wir dann einen Herrn an, dem es augenscheinlich gut ging, dem der Regen aber eine enorme Last war, weil er quasi unter freiem Himmel schläft und wenn wir alle mal ganz ehrlich sind – kann sich das niemand vorstellen, nicht mal für ein paar Minuten trocken zu werden, sondern durch und durch dem Regen ausgesetzt zu sein.

Ein Zelt oder was ihn schützen könnte, lehnt er immer wieder ab, weil da dann letztendlich die Psyche nicht mitspielt.

Einen weiteren Herrn trafen wir nicht an, bei dem wir uns ebenfalls sehr große Sorgen machen, ob er diesen Winter überhaupt überleben wird. Viele andere fanden wohl einen Unterschlupf und konnten sich so vor dem Regen schützen.

Danach ging zurück zum Parkplatz, den Abend beenden und Richtung „nach Hause“ zu fahren und auch dort auf dem Weg – nach Hause schaute ich immer wieder in die Gassen, Ladeneingänge und machte hier und einen kleinen Umweg, durch die einzelnen Städte hindurch, doch heute Nacht sah es so aus, als hätten viele derer, die auf der Straße leben einen Platz gefunden, an dem sie hoffentlich vor dem Regen beschützt sind.