00:00 Uhr

00:00 Uhr meine Begleitung steht mit ihrem Mann vor meiner Tür und ist bereit.

Hab meine Augen immer noch nicht davon überzeugen können, wach zu werden aber abgesprochen ist abgesprochen – also los.

Wir haben uns entschieden durch Witten zu fahren, dort zu schauen und dann weiter nach Bochum zu ziehen.

Dort am Bahnhof geparkt, auch schon die ersten Menschen getroffen, die keine Bleibe haben und selbst zu der späten Uhrzeit noch wach sind.

Wie sagte mir einer von ihnen?
Lieber wach bleiben und überleben, als einzuschlafen und zu erfrieren.

Ein anderer schaute mich an und sagte, selbst die vielen Sachspenden, auch Schlafsäcke helfen nicht vor dem erfrieren und er schlug mir vor, mich in seinen Schlafsack zu legen um dann zu versuchen der Kälte zu trotzen.

Und da wir so schön verrückt sind und auch neugierig, bin ich dem Angebot gefolgt.

So wie auch diese Menschen, habe ich mich mit voller Montur in einen Schlafsack gelegt und für ungefähr 15 Minuten gegen die dann entstehende Kälte angekämpft.

Die ersten paar Minuten war es noch ok, doch nach einer kurzen Zeit hat dann langsam die Körperwärme den Kampf gegen die aus dem kalten Betonboden dringende Kälte aufgegeben.

Nicht schön und ehrlich gesagt – ich bin ziemlich hart im nehmen aber diese kurzen 15 Minuten haben mir eine satte Erkältung geschenkt – der Gedanke dort jeden Tag zu liegen – bewegt mich nun noch mehr, wie man weiter helfen kann – so dass niemand mehr frieren muss.

Ich für meinen Teil und auch meine Begleitung, die mich jetzt unter anderem für noch bekloppter hällt, werden in den nächsten Tagen wieder losziehen und wärme schenken, sei es nur durch einen Kaffee, einen Tee oder warme Worte – der Kälte des Bodens ist derzeit noch nichts entgegenzusetzen und die Menschen frieren weiter – leider.