Eine Tour, die uns sehr berührt hat

Eine Tour, die uns sehr berührt hat, sagte mir Thorsten Biermann gerade eben noch, der heute mit Bea Koßmann auf Tour war.
Ziel #Bochum
Irgendwann heute Abend dachte ich mir, du schleichst dich mal ins Bett aber irgendwie scheint da eine Sensor installiert zu sein, der anspringt, sobald ich mich dort reinlege.
Sachen gibt`s, die gibt`s gar nicht.
Jedenfalls als ich dann dort so lag, ging das Telefon – eine Firma aus Wetter, die dem Hochwasser zum Opfer gefallen sind, hat Hygieneartikel und andere Dinge vor die Tür gestellt, weil sie so nicht mehr verkauft werden können.
Als erstes mal das Team angerufen, wo sie sind und das wir uns im Anschluss mal in Wetter treffen würden, wobei ich im gleichen Atemzug sagte, dass es ja nichts bringen würde, weil der Dokker eh voll wäre, was mir aber dementiert wurde.
Er ist komplett leer!
Wie der ist leer, komplett leer?
Ja, da ist nichts mehr drin, sagte Beate Koßmann mir am Telefon, ratz fatz leer und warum das so ist, hier der Bericht von den Beiden.
Als sie in Bochum ankamen, an einem uns bekannten Platz, fanden sie erstmal niemanden vor, dann ging es für die Beiden weiter an eine andere uns bekannte Stelle.
Erst trafen sie auf drei Personen und kaum schauten sie sich um, standen 12 obdachlose Menschen vor ihnen, die sich alle unglaublich freuten, dass das grüne Auto da war.
Und dann ging es auch schon los – an dieser Stelle verteilten die Beiden 4 TOM`s, 3 Schlafsäcke, 4 Isomatten und Unmengen an Kaffee, Tee und 5Minuten Terrinen.
Das Wasser – insgesamt 6 Liter, ging ihnen zweimal aus, so dass sie dringend Nachschub brauchten, welches sie von dem sehr freundlichen Personal aus der Hopfendolde Bochum bekamen.
Die Gäste, die dort saßen, und die Beiden bei ihrer Arbeit beobachteten waren darüber sehr erschrocken, dass die Zustände so drastisch gewesen sind.
Zwei Personen, die aus Augsburg kamen, überreichten den Beiden eine Spende über 30,00 Euro. Sie waren in Ahrweiler, um dort zu helfen und machten danach noch einen Kurztrip nach Bochum und ein weiterer Gast, der ebenfalls das Geschehen beobachtete, gab auch noch eine Spende von 20,00 Euro obendrauf.
Thorsten und Bea wussten gar nicht wie ihnen geschah, auf der einen Seite – die Menschen, die sie mit offenen Armen empfangen hatten, dann die Angestellten der Bar, die ohne Wenn und Aber, heißes Wasser aufkochten und die Kannen befüllten und dann diese Menschen, die ihre Arbeit dann auch noch durch eine Spende honorierten.
Ich macht das beruflich, fragte einer der Personen und als die Antwort von Thorsten kam, dass am Tag gearbeitet wird und es dann am Abend auf die Straße geht, um zu helfen, viel den Personen dann gar nichts mehr ein.
Auch die Gespräche mit den obdachlosen Menschen waren heute emotionaler als sonst, viele Geschichten wurden erzählt über ihr Leben, tiefsinnig und traurig zugleich.
Danach ging es weiter an andere uns bekannte Stelle.
Dort trafen die Beiden auf weitere 4 obdachlose Menschen, die sich ebenfalls über Kaffee, Suppe und ein offenes Ohr freuten.
wow – was für eine Fahrt und was für eine Erfahrung für die Beiden, die sowie alle anderen Straßenteammitglieder da draußen auf der Straße alles geben und das aus vollem Herzen heraus, damit es den Menschen, die dort leben, zu mindestens für den Augenblick, in denen wir dort sind, ein bisschen besser geht.
Eine Erfahrung die tief geht, lange bleiben wird und auch gut tut, berührt und nachdenklich macht, wenn man ihr Geschichten erfährt und wie es zu dem Leben gekommen ist, dass sie dort auf der Straße leben und man dann darüber nachdenkt, wie gut es einem doch eigentlich geht.