Das neue Jahr.
Das neue Jahr.
Und diesmal fühlt es sich nicht nach einem großen Neustart an, sondern nach einem ehrlichen Innehalten. Kein Feuerwerk aus Vorsätzen, keine Liste, die mir erklärt, wer ich morgen sein soll.
Eher dieses leise Sortieren. Dieses klare Gefühl: Ich nehme mich mit. Mit allem, was war. Mit dem, was schiefgelaufen ist. Mit dem, was fehlt. Und mit dem, wovon ich träume.
Ich nehme auch meine gemachten Fehler mit. Ganz bewusst. Nicht als Schuld, nicht als Last, sondern als Teil meines Weges. Denn nur aus Fehlern kann man lernen – ohne sie würden wir alle blöd sterben. Perfektion macht niemanden klüger. Ehrlichkeit schon.
Meine Wünsche fürs neue Jahr haben nichts mit höher, schneller oder besser zu tun. Sie haben mit Nähe zu tun. Mit Leben. Mit dem, was bleibt, wenn man aufhört, sich selbst etwas vorzumachen.
Ich wünsche mir echtes Zusammensein.
Nicht ständig.
Nicht laut.
Nicht als Pflichttermin.
Sondern ehrlich.
Mal zum Grillen eingeladen werden. Einfach so.
Mal ins Kino gehen, ohne Anlass.
Mal im Biergarten am See sitzen, ein Getränk in der Hand, den Blick im Wasser verlieren und die Seele baumeln lassen. Vielleicht gemeinsam. Und nicht mehr so, wie ich es lange gelebt habe – funktionierend, aber allein.
Ich wünsche mir Abende, die nichts beweisen müssen.
Einen Spieleabend bei mir oder bei jemand anderem.
Karten auf dem Tisch, Würfel in der Hand, ein bisschen Chaos, ein bisschen Lachen.
Dazugehören, ohne sich erklären zu müssen.
Bleiben dürfen, auch wenn es still wird.
Ich will sagen dürfen, was ich denke und fühle.
Und wer schon mit Steinen wartet: Werft sie ruhig. Ich weiche nicht mehr aus.
Ich wünsche mir Liebe. Zuneigung. Ein Herz an meiner Seite.
Nicht als Idee, nicht als Ideal, sondern als echtes Gegenüber.
Jemanden, der bleibt.
Gespräche, die leicht sind.
Berührungen, die nichts erklären müssen.
Nähe, die trägt.
Dieses tiefe Gefühl: Ich bin gemeint.
Ich träume davon. Ganz konkret.
Von dem zarten Kuss auf der Stirn, der länger bleibt als nötig.
Von diesem Leuchten in den Augen, wenn man sich zu nah kommt, um noch auszuweichen – und es auch gar nicht will.
Von dieser Gänsehaut im Nacken, wenn Nähe plötzlich nicht nur gedacht, sondern gespürt wird.
Von diesem warmen Ziehen im Bauch, diesem leisen Rhythmus in der Brust, der sagt:
Das hier fühlt sich echt an. Das hier könnte Liebe sein.
Ein weiterer Wunsch ist, den Brand wirklich zu verarbeiten.
Nicht nur organisatorisch, nicht nur äußerlich, sondern innen.
Die Wohnung neu einrichten – langsam, in meinem Tempo.
Dinge wieder an ihren Platz stellen: Möbel, Gedanken, Gefühle.
Vielleicht irgendwann zwei Tassen Kaffee ins Wohnzimmer tragen.
Das zweite Kopfkissen aufs Bett legen, nicht aus Gewohnheit, sondern aus Hoffnung.
Eine rote Rose in die Vase stellen. Nicht für Besuch. Sondern fürs Leben.
Für das neue Jahr wünsche ich mir außerdem eine noch tiefere Zusammenarbeit mit all denen, mit denen wir schon jetzt Seite an Seite gehen.
Projekte, die entstehen.
Hilfe, die wirkt.
Ehrenamtliche Menschen, die zu uns finden.
Arbeit, die Sinn macht und Würde schafft.
Und all das eingebettet in das, was wirklich zählt:
weniger Einsamkeit.
Mehr Berührung.
Mehr echtes Miteinander.
Mehr wirkliche Kommunikation.
Weniger Neid.
Weniger Lügen.
Noch weniger Eitelkeit.
Dafür viel mehr Liebe.
Viel mehr Nähe.
Viel mehr Hoffnung.
Vielleicht ja einen Vierbeiner an meiner Seite – oder irgendwann an unserer Seite.
Wünsche sind wie Träume.
Solange man sie lebt, sind sie keine Illusion.
Sie sind ein Anfang.