Verwechselung

Am Dienstag fuhr das Team Sabine und Björn nach Wuppertal und ich setzte mich mit Arndt ins Auto, um den Ennepe-Ruhr-Kreis zu erkunden, nach Hagen zu fahren und einer Meldung aus Bochum nachzugehen.

Aus Hagen bekommen wir derzeit zahlreiche Anfragen, wann wir wieder mit hochwertigen Kleiderspenden und diversen anderen Sachen vorbeikommen, die sich diese Menschen gewünscht hatten und auch wird es wohl wieder Zeit, nachdem wir es „versprochen“ hatten, warme selbstgekochte Suppe zu servieren und wenn wir dann in unseren privaten PKWs vorfahren würden, wäre das für diese Menschen wohl auch ok, aber sich nicht an fest ausgemachten Termine zu halten, fänden sie sehr unverschämt, von „uns“.
Darüber habe ich WhatsApp Verläufe, mit denen man Bücher schreiben könnte. Anfangs sehr interessant zu hören, letztendlich dann aber auch sehr zeitintensiv und zeitraubend, weil man jedem dieser Menschen, die darauf warten, erklären muss, dass da wohl eine Verwechselung vorliegt.
Denn wir verteilen keine hochwertigen Kleiderspenden, dafür gibt es Kleiderkammern, zu denen diese Menschen gehen können und gleichzeitig auch noch von Profis an Ort und Stelle beraten werden können, wie sie vielleicht Ihr Leben verändern können.
Letzteres können und dürfen wir nicht, denn dann würden wir uns im Bereich der Beratung befinden, was die Profis machen dürfen und nicht wir als ehrenamtlicher Verein.
Auch müssen wir diesen Menschen dann sagen, dass wir keine Wunschzettel aufnehmen und ihnen diese bei unserer nächsten Tour erfüllen und ganz wichtig ist, dass wir nichts versprechen, weder Uhrzeiten zu denen wir wann und wo sind noch irgendwas anderes – wir sind da, wenn wir da sind und das ist meistens irgendwann in der Nacht, wenn wir nach obdachlosen Menschen schauen, um sicher zu gehen, dass es ihnen gut geht, dass sie noch leben – nichts anderes.
Darüber hinaus fährt kein Mitglied von uns in seinem privaten PKW zu diesen Menschen, sondern ausschließlich ohne wenn uns aber, nur in unseren Vereinswagen.
Ich möchte da jetzt auch gar nicht näher drauf eingehen, was noch so alles an uns herangetragen wurde, was wir angeblich machen, denn das würde hier einfach den Rahmen sprengen und hat mit unserer Arbeit, sowie wir Obdachlosenhilfe verstehen, auch nichts zu tun.
Hier muss definitiv eine Verwechslung entstanden sein, wieso diese Menschen uns für diesen „exklusiven“ Service anrufen, wobei wir vieles von all dem, in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Einrichtungen gar nicht anbieten – ist und bleibt uns ein Rätsel.
Die Meldung in Bochum haben wir dann auch angetroffen und durften mit etwas Warmen helfen – zeitgleich informierten wir die Melderin, damit diese dann in Ruhe einschlafen konnte und sich nicht weiterhin sorgen machen musste.
An diesem Abend haben Arndt und ich viel gegrübelt und wenn wir dann nicht gegrübelt hatten, gingen wir zu den Menschen, um mit ihnen zu sprechen und ihnen etwas Warmes zu überreichen und das wie immer ohne festen Termin und irgendwelche vorherigen Absprachen.