Irgendwie sind wir schon einmalig!

Irgendwie sind wir schon einmalig!
Wir wollen uns zwar nicht selbst loben, aber heute haben wir den Vogel abgeschossen.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen fanden wir diese Nacht kein Ende.
Jetzt um 5:50 Uhr, noch schnell den Bericht und dann ins Bett……….
Unterwegs war ich mit Andreas Steinhof
Da war was – so ein Kribbeln im Bauch, ja und natürlich diese Gedanken, die Nachts ein fieses Spiel mit mir spielen und draussen auf der Strasse, da wartet Ablenkung – da wird sich auf die konzentriert, die frieren und genauso wenig schlafen können – also ging es raus auf die Straße.
Tiefe Nachttouren sind eigentlich Touren, da schauen wir überwiegend danach, ob alles in Ordnung ist, weil all die, die wir antreffen bereits schlafen – oftmals zumindestens.
Heute war das anders!
Unser erstes Ziel war #Bochum und kaum sind wir angekommen, trafen wir auf einen Herrn, der auf der Erde saß und bis auf seine Kleidung, gar nichts hatte.
Für die Temperaturen da draußen, ein Ding der Unmöglichkeit – hier konnten wir mit einer ISO Matte – einem Schlafsack und einem heißen Kaffee, erstmal ein bisschen von der Kälte nehmen.
Danach sind wir noch ein paar Ecken in Bochum abgefahren und sind dann von dort aus nach #Wuppertal gefahren.
Andreas wollte gerne nach einem jungen Mann schauen, den er ein paar Tage nicht gesehen hatte, der dann aber heute Abend wieder an seinem Platz saß.
Er war aber nicht allein, ein paar Meter weiter links und auch rechts, fanden wir noch zwei weitere obdachlose Personen an – alle drei konnten wegen der Kälte nicht in den Schlaf finden.
Einer von ihnen hatte einen hauchdünnen Schlafsack, in dem er sich nicht zu wenden wusste, damit er nur einen Hauch Wärme, bei sich behalten konnte. Also gab es einen dicken Winterschlafsack von uns dazu. Er muckelte sich direkt ein und man sah an seinen Augen, wie er sich darüber freute, als er plötzlich Wärme spürte.
An einer anderen Stelle, fehlte auch ein Schlafsack.
Der wurde mir geklaut, sagte die Person – ich kann gar nicht verstehen, was für Menschen das sind, die uns auch noch das Wichtigste nehmen und so fand auch hier ein Schlafsack, seinen neuen Besitzer – obendrauf gab es noch eine heiße Suppe und einen Tee.
Gerade als ich die Tür vom Wagen zumachen wollte, stand noch ein obdachloser Herr neben mir – ob wir auch einen Schlafsack für ihn hätten – ihm wäre schlimm kalt. Und so fand auch bei ihm ein Schlafsack, einen neuen Besitzer.
Und dann kamen wir zu dem jungen Mann, der ein paar Tage nicht da war – ihm ging es – bis auf das er auf der Straße lebt, recht gut. Ob zwei 5Minuten Terrinen übertrieben wären, fragte er.
Von mir aus bekommst du auch drei oder vier oder fünf – wenn es dir dadurch etwas besser geht, dein Magen was zu tun hat, dann von mir aus, soviel du willst.
Als Andreas nochmal um die Ecke schauen ging, erzählte er mir von seinem verstorbenen Hund Spike und wie es damals für ihn war und er genau wüsste, was in mir vorgehen würde. Wir sprachen noch eine Weile über unsere beiden Schätze, kamen dann aber auf ein anderes Thema.
Thema Koffer:
Sein Koffer fällt langsam auseinander und weil da soviel rein muss, muss er riesengroß sein – alleine seine riesige Wolldecke und der Schlafsack, die Isomatte und viele andere Kleinigkeiten, für ihn wertvolle Dinge, verstaut er da drin und kann den Koffer, auf Grund dessen, dass er auch Rollen haben sollte, dann überall mit hinnehmen – vor allem werden die Sachen in dem Koffer nicht klamm und er kann sie jeden Abend wieder benutzen.
Schaut mal auf das Bild mit den Koffern – sowas suchen wir, für den jungen Mann. Die jetzigen Maße sind 70 cm lang x 45 cm breit und 30 cm tief ⬅️ Die Maße werden wie gesagt langsam sehr eng.
Vielleicht schaut ihr mal in eurem Keller und findet dort vielleicht einen größeren – am liebsten wäre es uns – wenn wir ihm einen neuen kaufen würden, denn auch sowas schenkt diesen Menschen an Würde und sie können wieder etwas mehr stolz auf etwas sein.
Wie könnt ihr euch melden?
Entweder hier über Facebook oder schreibt mir eine E-Mail an holger.brandenburg@unsichtbar-ev.de
Es war eine lange Nacht, eine gute Nacht, eine Nacht für andere Gedanken, interessanten Gesprächen und auch der Beweis dafür das es wirklich großartige Menschen gibt, wie Andreas – die mitten in der Nacht auf meinen Ruf – wer denn mit mir rausfahren möchte, reagieren und sich dann mit mir die Nacht um die Ohren schlägt.
Es zeigt auch dass es wichtig ist, auch bis ganz tief in die Nacht heraus zu fahren – zu Uhrzeiten, die definitiv nicht normal sind, zu Uhrzeiten – in denen andere tief und feste schlafen – zu Zeiten, in denen auch um solche Uhrzeiten noch Hilfe gebraucht wird.
Wir haben heute Nacht wieder Wärme schenken dürfen, Gespräche geführt und den Menschen da draußen gezeigt, dass wir sie sehen – wir gerne zu ihnen kommen und helfen, wie es eben nur geht.
Ich wünsche euch eine gute Nacht
I UPDATE I 07.03.2021 I 12:36 Uhr I
Eine liebe Person hat für den oben beschriebenen Herrn ein Koffer bestellt, sobald er angekommen ist, werden wir ihn übergeben und weiter darüber berichten. Ganz herzlichen Dank, an den Spender 🥰