Nun ist Weihnachten

Nun ist Weihnachten und wir wünschen euch allen da draussen ein gesegnetes Fest.

Es ist ein anderes Weihnachten, nicht so wie man es kennt – viele werden alleine bleiben, einsamer sein, als je zuvor.

Das Gefühl gesehen zu werden bleibt für viele ein Traum und dazu gehören nicht nur obdachlose Menschen, auch alte und ausgeschlossene Menschen.

Die Zeit der Besinnung, das Fest der Liebe besteht für viele Menschen nur noch aus Zeitdruck und von einem Termin, zum anderen zu hechten.

Das Wesentliche an Weihnachten scheint verloren gegangen zu sein.

Es muss alles neu, groß und überproportional sein, doch das Wesentliche bleibt auf lange Sicht, auf der Strecke – leider.

„Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.“
(Verfasser unbekannt)

Unscheinbare Dinge, oftmals kleine Dinge fallen erst dann wieder ins Auge, wenn man Zeit für sich selbst entdeckt, zu Hause bleibt, sei es durch eine Pandemie – wenn man Zeit hat nachzudenken, über all das, was einmal war und was vielleicht noch kommt.

Freundlichkeit untereinander, Haß und Gier regieren viele Köpfe, Neid auf das was andere haben, man aber selber nicht greifen kann, weil man vergessen hat, wie es ist – zu träumen und zu gönnen.

„Wir alle tun das oder sollten es tun. Wir alle kommen heim oder sollten heimkommen. Für eine kurze Rast, je länger desto besser, um Ruhe aufzunehmen und zu geben.“
(Charles Dickens)

Weihnachten ist eine Chance an ein paar Tagen im Jahr, zur Ruhe zu kommen und darüber nachzudenken, was man selber hat und was andere vielleicht bräuchten. Wie gut es einem selber geht und wie schlecht es vielleicht anderen geht. Das zu lieben, was man besitzt aber auch das was man besitzt vielleicht zu teilen, selbst wenn es nur ein paar Gedanken sind, die anderen Hoffnung schenken.

Natürlich gibt es für uns von UNSICHTBAR e.V. auch ein Weihnachtsfest und einige von uns werden, so wie auch an fast allen 365 Tagen des Jahres auf die Strasse gehen und dort helfen, wo schon lange die Glocken von Weihnachten aufgehört haben zu leuten – dort wo Stille herscht, Einsamkeit sich täglich verbreitet, wie ein Virus, dass derzeit die Welt beherrscht.

Ein Virus das uns alle treffen kann und das nicht nur aus der Sicht von Covid19 betrachtet, auch aus mennschlicher Sicht, denn uns alle kann es betreffen und uns alle kann das Schicksal treffen, um zu denen zu gehören, die oftmals unsichtbar bleiben.

Denkt an sie, helft ihnen und schenkt ihnen ein Ohr, ein Auge und ja vielleicht auch ein paar Minuten eurer Zeit – sei es der alten Dame von nebenan, die niemanden mehr hat oder dem obdachlosen Menschen auf der Strasse, der Person – von der ihr wisst, dass es ihr oder ihm nicht gut geht oder auch irgend einem Menschen, den ihr gar nicht kennt, bei dem ihr aber fühlt, das selbst ein paar Worte, dieser Person gut täten.

Lasst Weihnachten etwas besonders sein aber auch bleiben, denn es ist und bleibt das Fest der Liebe.

In diesem Sinne euch allen ein harmonisches und ruhiges aber auch gesundes Weihnachtsfest – auch unseren Mitgliedern wünsche ich das und möchte mich an dieser Stelle dafür bedanken, dass ihr alle das ganze Jahr Weihnachten in euren Herzen tragt und so sehr hinter dem steht, was wir tun.

Helfen ohne zu fragen, wieso und weshalb!

Holger Brandenburg
Gründer und 1. Vorsitzender
UNSICHTBAR e.V.