Herzwärme

Herzenswärme die gerade in der jetzigen Zeit noch viel wärmer sein kann, als man es sich je gedacht hätte.

Beim lesen vieler, vieler postings, die man zur Zeit in den Medien liest, kommen einem immer mehr Begriffe, wie Nächstenliebe, sozialer Zusammenhalt und Wärme entgegen.

Begriffe, die ich eigenlich dachte, in unserer Gesellschaft verloren gegangen sind, zumindestens teilweise vergessen wurden.

Leider müssen erst Krisen entstehen, dass Menschen Fähigkeiten, emphatische Gefühle und tiefer gehende Gedanken wieder neu entdecken und wenn sie dann entdeckt worden sind, möchte man sie gar nicht mehr los lassen, weil sie eben etwas besonders sind.

Gerade in der jetzigen Zeit empfinden wir Begriffe wie alleine sein, sich sozial ausgeschlossen zu fühlen, anders zu sein, als etwas, dass man so noch nie empfunden hat, nicht gespührt hat, gar nicht darüber nachgedacht hatte, wie es denn wäre, wenn es so wäre.

Jetzt, also in dieser Zeit, bekommen wir die Möglichkeit das Ganze einmal zu vertiefen, darüber nachzudenken und in sich zu gehen, um sich das einmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Ich mache das nicht erst seid Corona, sowas gehört eigentlich zu meinen täglichen Gedankengängen, auch ohne Krise aber für viele Menschen, davon bin ich überzeugt, ist das Neuland – etwas zu spüren, dass noch nie zuvor da gewesen ist.

Ich möchte gar nicht so sehr auf die Ängste der Menschen, in der jetzigen Zeit eingehen, denn was Ängste sind, weiss jeder oder hat sie zumindesten schon das ein oder andere Mal in seinem Leben gespührt.

Aber die Emphatie die wir alle im Augenblick empfinden, wenn wir auch nur kurz Nachrichten schauen und es uns in der Seele leid tut, was dort draussen mit Menschen passiert, die man ja eigentlich gar nicht kennt – dass ist für viele Menschen neu.

Neu empfundene Gedanken, die aber nicht schlecht sein müssen, also die Gedanken, nicht das was zur Zeit um uns herum passiert. Sie lassen so manch einen spüren, dass man nicht nur in einer technisch durchwachsenen Welt leben kann, sondern auch in seiner eigenen kleinen Herzwelt, zu sich selber findet und das jeden Tag immer mehr und mehr.

Warum schreibe ich den Text?

Nicht um wie man oftmals von meinen Texten behaupt „selbstbeweihräuchernd“ oder „melancholisch“ rüber zu kommen und mich hier irgendwie in Scene zu stellen, wie es oftmals schon von irgendwelchen Menschen in der Vergangenheit behauptet wurde.

Nein – ich schreibe den Text, weil diese Krise, in der wir alle stecken, etwas altes und neues in uns hervorruft.

Es weckt unsere Kindheit auf, die es uns erlaubt traurig zu sein, die uns plötzlich Dinge einfallen lässt, wo wir noch vor gar nicht all zu langer Zeit gesagt hätten, dass diese Dinge zimelich bekloppt sind. oder es weckt eben auch den Menschen in uns auf, das gewisse Etwas das in uns steckt, was wir lange nicht mehr gehört haben, wofür wir gar keine Zeit hatten.

Als Beispiel vielleicht einfach mal so in den Raum gestellt.
Ich habe früher für mein Leben gerne gekocht, doch wenn die Zeit es nicht zulässt, dann gehts zum Imbiss und man macht sich schnell eine Dose auf.

Zur Zeit stehe ich fast täglich in der Küche und koche mir einen Wolf, viele Sachen die sind zwar verbesserungfähig aber andere, da sage ich mir.

Alter Falter, warum nicht gleich so und es macht Spass – es macht eine riesige Freude und wenn man diese Freude dann noch mit anderen teilen kann, ja dann – sind die Zeiten – auch wenn sie schwer erscheinen, gar nicht so schwer.

Dann hat jeder von uns etwas in sich neu entdeckt, was uns einst noch sehr viel Freude bereitet hatte, was wir jedoch mit dem älter werden, irgendwann einmal vergessen oder verloren haben.

Ich wünsche euch in dieser Krise unendlich viel Kraft, ganz viel Gesundheit und ganz viele Dinge, seien sie noch so klein, die jeder von euch, für sich alleine neu entdecken darf, die euch freude bereiten, die euch spüren lassen, die euch empfinden lassen – das Leben zu lieben.