Unsere heutige Tour führte uns erneut nach Bochum

Unsere heutige Tour führte uns erneut nach Bochum.
Die alte Dame geht uns allen nicht aus dem Kopf und deshalb fuhren Jan Woywod und ich heute nochmal an den Ort, an dem Andreas Steinhof und Jan Woywod sie in den vergangenen Tagen gesehen hatte.
Dort angekommen fanden wir aber keine ältere Dame und so führte uns der Weg ein paar Meter zurück, denn unter einer Brücke lagen zwei schlafende uns bekannte obdachlose Herren.
Einer von beiden befand sich schon tief im Land der Träume und der andere war kurz davor, konnte uns aber noch die Frage beantworten, ob soweit alles gut ist.
Dann schauten wir erneut an einem Ort, auch in Bochum – der uns auch gemeldet wurde, fanden aber auch dort wieder niemanden.
Der Rückweg sollte durch die Innenstadt führen, soweit – wie man diese eben über die Strasse erreichen konnte.
Warum wir nicht durch die Stadt gegangen sind, sondern nur da durch gefahren sind?
Weil wir Ben dabei hatten, der zwar friedlich vor sich herschlummerte aber den ich auch nicht aus den Augen lassen möchte, falls mal was mit ihm ist – er ist eben nicht mehr der Jüngste.
In den Strassen der Innenstadt, fanden wir einen Herrn – der wirklich gut versteckt lag – Jan sah ihn aber trotzdem und wir stiegen aus, um uns zu erkundigen, wie es ihm geht.
Ein kleines Radio hätte er gerne gehabt aber damit konnten wir leider nicht dienen. Nach Radios werden wir häufiger gefragt und nachdem es immer mehr werden, dass sich diese Menschen darüber freuen würden, kommt das Thema jetzt erstmal auf die To-do-Liste.
Auf die Liste, auf der wir Gedanken und Wünsche notieren – die sie uns mit auf den Weg geben, von denen sie uns erzählen, was sie sich wünschen würden oder eben auch Gedanken, was ihr Leben auf der Strasse etwas besser machen würde.
Durch solche To-do-Listen entstand damals der TOM aber auch die Alarmananlage, Der Mampf und unsere SOS – Kapseln.
Unsere Ideen entstehen aus den Gesprächen mit denen, die sie mit uns teilen.
Danach trafen wir noch auf einen Herrn, der unter einer Decke lag aber auch nicht hervor kommen wollte und dem es nach seiner Aussage an nichts fehlte – ob das nun so war, bezweifel ich zwar aber wir möchten ja auch niemanden etwas aufdrängen.
An einer weiteren Stelle trafen wir auf einen Herrn, der 22 Jahre alt ist und seid 3 Jahren auf der Straße lebt.
Nach seinem Aufenthalt im Heim, in dem er lebte, weil er Probleme in seinem Elternhaus hatte, verlor er den Halt an die Gesellschaft und erzählte uns, dass er in einem Zelt – irgendwo am Rand der Stadt leben würde und nur hin uns wieder in die City käme um etwas am Leben der anderen teilzunehmen.
Heute saß er ganz alleine dort, keinen Menschenseele war zu sehen und sein Gedanke vielleicht zu seinem Vater zu gehen, um dort heute Nacht zu schlafen unterstützen wir und sprachen ihm gut zu, so dass er hoffentlich heute ein Dach über dem Kopf hat oder vielleicht auch nur wieder in sein Zelt geht, am Rande der Stadt.
Und dann ging es wieder nach Hause – über Hattingen, Sprockhövel fuhren wir dann wieder zurück.
Wir machen nun Feierabend – bleibt gesund und eine gute Nacht!