Eine Tour mit ganz vielen neuen Gesichtern

Eine Tour mit ganz vielen neuen Gesichtern
Heute Abend fuhren wir nach Hagen und von dort aus Richtung Bochum.
In Hagen war es heute eher ruhig, ganz anders war es dann in Bochum.
An einer Stelle, die wir in der Regel dort befahren, konnten wir mit Suppen, Kaffee und Schlafsäcken helfen, auch eine Isomatte, wurde gerne entgegen genommen.
Auf dem Weg zum Auto, um dort Kaffee zu holen, ging

Thorsten

in Richtung der Beamten vom Ordnungsamt, die sich gerade mit einem obdachlosen Herrn unterhielten und fragte nach, ob wir helfen können, was der Herr, um den es da gerade ging aber ablehnte.

Er war gerade mal zwei Tage obdachlos und konnte es noch gar nicht fassen, dass er heute nun auf der Straße sitzt und kein Dach über dem Kopf hatte. Er musste erstmal realisieren, was da gerade passiert und war mit der Situation so überbelastet, dass weder wir noch das Ordnungsamt, einen Zugang zu ihm finden konnten.
Danach unterhielten wir uns eine ganze Weile mit den Beamten, die uns einige Stellen nannten, wo wir mal rund um und in Bochum schauen könnten.
Einfach mal gucken ob alles in Ordnung ist, auch ihnen einfach mal das Gefühl geben, dass nicht nur sie, sondern auch wir schauen, ob vielleicht etwas gebraucht wird.
Also fuhren wir die Stellen ab und fanden an einer Stelle zwar niemanden an, dafür aber an einer weiteren Stelle gleich zwei Personen.
Eine davon war schon am Schlafen, wachte aber kurz auf und war mit dem zufrieden, dass er hatte.
Ein anderer erzählte uns eine Geschichte, die irgendwie vollkommen verwuselt war – von Höckchen auf Stöckchen fragte er mich, ob ich seinem Gedankengang noch folgen konnte – ich nickte zwar aber ganz ehrlich hatte ich bereits nach zwei Minuten vollkommen den Faden verloren.
Das Wichtigste war aber das er alles was er erzählte, für sich selbst noch gut verstand und seinem Redefluss, einfach laufen ließ.
Das gehört auch zu unserer ehrenamtlichen Arbeit dazu. Einfach mal zuhören, vielleicht auch manchmal einfach nur nicken und ja sagen, auch wenn man vielleicht manches nicht versteht, dadurch aber letztendlich diesen Menschen, dass Gefühl zu geben, dass sich jemand für sie interessiert.
Interessiert haben wir uns selbstverständlich für ihn aber verstanden haben wir kein Wort, obwohl er ein klares und deutliches Deutsch gesprochen hatte, schon fast sehr gebildet klang – ich würde sogar behaupten er hat in der besseren Zeit seines Lebens irgendwas studiert, dass ihn dazu brachte, solche Metaphern von sich zu geben.
Dann fuhren wir zu einer Stelle, die mittendrin in Bochum liegen sollte.
In Wuppertal und Hagen wird unser Befahren der Innenstädte geduldet aber in Bochum hatten wir das noch nie ausprobiert. Bis auf heute Abend dann eben. Einmal ist schließlich immer das erste Mal und bis auf das die Stadt eine ganz schöne ist, haben wir dort aber niemanden gefunden.
Danach ging es noch zu einer uns bekannten Dame, die gerade ein Ründchen drehte, um sich die Füße zu vertreten – sie freue sich über eine warme Suppe und nach einem Gespräch mit ihr, fuhren wir dann wieder in Richtung zu Hause.
Es freut uns sehr, dass wir wieder einmal, mit dem Ordnungsamt, nun auch in Bochum, einen so guten Kontakt gewinnen konnten.
Und nun – geht es in die Heia – Gute Nacht