Ich wollte, bevor ich jetzt ins Bett gehe, mal Danke sagen

Gestern bevor es „eigentlich“ ins Bett gehen sollte, bekam ich noch eine Nachricht von einem Mitglied unseres Vereins.
Zitat:
– Ich wollte, bevor ich jetzt ins Bett gehe, mal Danke sagen, dass ich durch unseren Verein so viel Hilfe leisten darf und Menschen damit glücklich machen kann. –
Das sind dann diese Augenblicke, die dazu beitragen schlaflose Nächte zu haben, Gedanken mit dieser Idee von UNSICHTBAR e.V. sprudeln zu lassen, nicht nur Menschen zu helfen, sondern auch glücklich darüber sein zu dürfen, den Menschen, die hinter all dem stehen, etwas geben zu dürfen, was sie dann wiederrum glücklich macht.
Die Tage können noch so lang sein, noch so anstrengend sein, selbst wenn die Gefühle Trampolin springen und sich die Gedanken im Kreis drehen.
Das was wir machen ist genau da, was so manch einem Menschen oder einer Familie und auch Kindern, einen Augenblick der Freude schenken.
– Unser Rekord für eine Familie, die einen Trockner brauchte, liegt derzeit bei 3 Stunden – das ist schnelle Hilfe, unbürokratisch und aus vollem Herzen. –
– Anfragen, die uns selbst in der Nacht erreichen, fahren wir an – teilweise sind wir 30 Minuten später vor Ort. –
Es sind diese Momente, die uns glücklich machen – nach einer schon fast langen Zeit, in der wir diese Idee ausüben, Menschen anders zu helfen, als andere die eben anders helfen.
Momente, in denen ein Kind einen Briefumschlag öffnet und trotz all dem was es erlebt hat, plötzlich keine Worte mehr findet, weil es einfach mal eben so, mit seiner ganzen Familie in den Movie Park fahren kann und nicht glaubt, dass es tatsächlich die Eintrittskarten dafür in der Hand hält, die Sekunden und Minuten, wo man neben diesen Menschen steht und sieht, wie sie etwas sagen wollen, es aber einfach nicht geht, weil die Tränen es einfach nicht zu lassen, um zu sprechen.
Es sind diese Stunden, die wir damit verbringen, überall und nirgends hinzufahren, um Menschen zu suchen und zu finden, die sich über einen Becher Kaffee mehr freuen, als andere Menschen, die sich über Kleinigkeiten, gar nicht mehr freuen können.
Es sind diese Tage, die in uns schlummern, wenn wir darüber nachdenken, wie viel Menschen bereits gegangen sind, zu viele die viel zu jung waren zum Gehen, viel zu viel Menschen, die ihr Leben noch vor sich hatten, aber den Kampf mit der Straße verloren haben.
– Menschen, die wir kannten, bei denen wir gerne waren, die dann aber von heut auf morgen nicht mehr da waren –
Uns gehen ständig Geschichten durch den Kopf, von schönen Momenten bis hin zu schlimmen und schmerzhaften Momenten, die man irgendwie verarbeitet und aus dem was man dort verarbeitet versucht – Neues zu realisieren, was diese Arbeit noch viel wertvoller macht, als wie sie es bereits ist.
Es sind diese Augenblicke, in denen Gespräche geführt werden, in denen man in Augen schaut, die kaum noch Worte finde und aus den Mündern gesagt bekommt, dass man ein Engel ist, dass man von so vielen Menschen in den letzten Jahren gesegnet wurde, für etwas, für das man absolut kein Lob erwartet, weil es für uns doch selbstverständlich ist.
Es sind aber auch viele Menschen, die auch nicht freundlich sind, die nicht verstehen, warum wir das machen, Menschen die sich gar nicht vorstellen können, dass es hinter dem Vorhang, dieser Gesellschaft auch noch eine andere Welt gibt.
Eine große Bühne derer die nicht gesehen werden, die übersehen werden und wenn es ganz schlimm kommt, auch vergessen werden.
Menschen, die – die seelische und immer wieder kehrende Power, die man für all das braucht, um jeden Tag auf ein Neues zu funktionieren – herzlich gesehen – die, die nicht verstehen und einem das Leben gerne auch mal schwer machen wollen, weil sie eben nicht verstehen, dass man die Kraft, die man für all das braucht, nicht jeden Tag, mit einem Lächeln beenden kann und vielleicht dann auch schonmal mit den Gedanken woanders ist und nicht mehr zuhören kann, weil das Fass eben voll ist.
Es sind diese Fragmente eines jeden Tages, die immer etwas Neues aufleuchten lassen, die einem immer und immer wieder mitziehen, in eine Welt, in der oftmals ein Lachen schon lange nicht mehr vorgesehen ist.
Und egal ob diese Nächte oder Tage schlaflos sind, oder der Biorhythmus den Unterschied zwischen Tag und Nacht überhaupt nicht mehr unterscheiden kann – letztendlich ist es ein wunderschönes Gefühl helfen zu dürfen.
Gestern schrieb ich das wir einem Mann noch einen Lebensmittelgutschein bringen werden.
Das habe ich getan – allerdings kam kein Gespräch zustande, weil ein Gespräch unter Tränen manchmal einfach nicht möglich ist.
Diese Momente, ob wir nun Familien, einzelnen Personen oder auch Kindern etwas Freude schenken und das im Hier und im Jetzt und ohne zu fragen wieso und weshalb, unbürokratisch und schnell – diese Momente lassen schlaflose Nächte, viele Gedanken, schlechte Menschen und so manch eine Seelenwanderung vergessen und zeigen uns, dass das war wir machen und vor allem wie wir es machen, etwas besonders ist, dass wir jeden Tag immer wieder auf ein Neues – gerne machen.
So jetzt geht es noch ne Stunde ins Bett, dann steht schon fast ein neuer Termin mit Bea an und heute Abend geht es dann mit Ingo auf die Straße.
Und zum Schluss und zum Thema der Nachricht des Mitglieds am Anfang, dieser Zeilen.
Zitat:
– Ich wollte, bevor ich jetzt ins Bett gehe, mal Danke sagen, dass ich durch unseren Verein so viel Hilfe leisten darf und Menschen damit glücklich machen kann. –
Eigentlich kann ich den Dank nur zurückgeben und das an jeden Menschen, sei es das Unternehmen, die Privatperson oder eben auch alle wundervollen Mitglieder im Verein, die uns bei dem unterstützen, was wir eben tun – zu helfen – schnell und unbürokratisch.