Team 1 und Team 2

Team I. fuhr heute nach Bochum – bestehend aus Olaf, Frank und Becci – nach Bochum.
Hier ein Bericht darüber von Becci
Zuerst trafen wir einen Herrn, den wir mit Kaffee und einer warmen Mahlzeit versorgen durften. Auf dem Weg zum Auto wurden wir dann von zwei Passanten über weitere mögliche Stellen informiert und durften Visitenkarten an die aufmerksamen Menschen verteilen, damit sie ihre Meldungen demnächst umgehend an uns übermitteln können.
Eine weitere uns bekannte Person trafen wir kurz danach in der Innenstadt an. Ihr konnten wir mit einem TOM und Kaffee weiterhelfen.
Im tiefsten Herzen von Bochum trafen wir dann auf einen Herrn, der mit Pfandflaschen sammeln beschäftigt war.
Nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass er ebenfalls auf der Straße lebt und den ganzen Tag noch keine Mahlzeit zu sich genommen hatte.
Diese Nachricht inmitten von Restaurants und Bars zu hören, macht uns umso mehr nachdenklich und zeigt wie wichtig Vereine und gemeinnützige Organisationen wie UNSICHTBAR e.V. sind.
Da der Mann keinen Schlafsack oder eine Isomatte besaß und somit der kalten Nacht ausgesetzt war, statteten wir ihn damit noch aus, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
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Team II. fuhr in die Nacht hinein, nach Wuppertal und an die Grenze des Ennepe-Ruhr-Kreises – hier begleitete mich Jens.
Wir hatten heute zwei Meldungen bekommen, um eine hatte ich mich im laufe des Tages gekümmert, versprach dem Herrn aber am Abend / in der Nacht nochmal nach ihm zu schauen.
In der Zwischenzeit bekam er von Anwohnern eine warme Mahlzeit und Tee, so dass als wir dann spät in der Nacht, nur noch geschaut hatten, ob auch alles ok, bei ihm war.
Morgen sagt er – wird er weiterziehen.
Zuvor fuhren Jens und ich nach Wuppertal, eigentlich war es keine Meldung – es war eher ein Anruf, von zwei obdachlosen Menschen, die wiederum von einem anderen obdachlosen Mann, unsere Karte bekommen hatten und uns darauf hin anriefen.
Also wir dann ankamen, sagte er zu seiner Freundin – siehst – ich habe doch gesagt sie kommen – ich war mir so sicher das sie kommen und du hast das nicht geglaubt.
Sie schüttelte mit dem Kopf und sagte, wer kann schon ahnen, dass es Menschen gibt, die in der Nacht, nach uns gucken kommen.
Hier war das volle Programm angesagt – er kam vor kurzem aus einem längeren „Urlaub“ und sie verlor kurz vorher ihre Wohnung und nun sind beide füreinander da.
Quasi eine Liebesgeschichte, die die Straße schrieb.
Als wir sie mit 2 Kaffee, Suppen 2 Schlafsäcken, 2 TOM`s, 2 Isomatten und einem Zelt versorgt hatten, fragten sie noch nach einer Taschenlampe, die wir direkt morgen bestellen werden.
Auf unserer Wunschliste bei Amazon (https://www.amazon.de/hz/wishlist/ls/1XU4GES7TPYWW…), haben wir sie auch reingestellt.
Taschenlampen mit Handkurbeln – perfekt für das Leben auf der Straße, da sie nicht ständig mit Batterien aufgefüllt werden müssen.
Danke an Lilly Neumann von dem Oldenburger Straßenengel e.V. für diesen wertvollen Tipp!
– Netzwerk eben, da hilft man sich nicht nur untereinander, da tauscht man sich auch aus – perfekt! – So muss das sein und nicht anders! –
Danach ging es zu einem uns bekannten Herrn, der noch kurz vorher im Krankenhaus war und sich Sorgen um seine Gesundheit machte – hier durften wir einen Kaffee und eine Terrine verschenken, danach folgte noch ein längeres und interessantes Gespräch.
Irgendwann fuhren wir dann von dort aus, zu dem Herrn mit dem Krampfanfall – sowie bereits das Team von gestern – Thorsten und Kathrin geschrieben hatten, war dort nun auch noch ein weiterer Herr, der uns auch sofort fragte, ob wir einen Anruf bekommen hätten?
Er habe unsere Karte weitergeben und gesagt, ruf da an – die kommen und helfen und als wir ihm bestätigt hatten, dass wir schon dort gewesen waren, senkte er seinen Kopf und sagte, dass er gar nicht glauben könnte, dass es noch Menschen gibt, die ihre Versprechen halten würden.
Aus der hinteren Ecke sagte der andere Herr:
Du musst auch mal anfangen, wieder an etwas zu glauben, wenn ich dir doch sage, dass wenn sie sagen, dass sie kommen, dass sie dann auch kommen.
Hier gab es dann einen Kaffee und zwei Suppen.
Warum er sein Zelt nicht etwas weiter hinten aufbauen würde, fragte ich?
Weil das verboten sei – er habe es aufbauen wollen und dann kam der Sicherheitsdienst, dieser sagte aber nichts und kurz drauf kam das Ordnungsamt und sagte ihm – ein Zelt geht gar nicht – ohne Zelt nur mit Schlafsack würde aber geduldet werden.
Ob die Aussage so stimmt, können wir natürlich nicht bestätigen, weil wir die andere Seite dazu nicht gehört haben, aber wenn das so sein sollte – wo ist der Unterschied, ob dort nun ein Mensch liegt, nur in einem Schlafsack und von allen Seiten ungeschützt ist oder ob er an einer Stelle liegt, wo schon lange keine Menschenseele mehr war und das dann im Zelt?
Verstehen tun wir es nicht aber vielleicht bekommen wir da drauf ja mal eine Antwort – wer weiß – wer weiß.
Da werden wir auf jeden Fall mal am Ball bleiben.
Danach ging es noch zu zwei weiteren Herren, wo das Parken jedes Mal 1,70 Euro kostet – anstatt nachts die Schranken hoch zu lassen – ne die müssen immer unten sein – demnächst halten wir wieder mitten in der Stadt, da ist es günstiger. 😊
Wie auch immer durften wir auch hier heute wieder drei Tassen Kaffee und vier Terrinen verschenken, hinzu kamen noch zwei Bundeswehrplanen, die vor Regen schützen soll.
Danach ging es dann nach Hause und wie man sieht, man kann Berichte kurz verfassen – man kann aber auch lang 😛
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Kurzes Update zu dem Herrn, den wir gestern auf eine Meldung hin angetroffen hatten und ihm einen Parker und ein Zelt schenken durften und auch etwas zu essen gekauft hatten.
Hier wurden wir darüber informiert, dass er versorgt ist, und somit sind wir dort heute dann nicht mehr hingefahren.
Danke an dieser Stelle an die Menschen, die sich im Anschluss, um ihn gekümmert haben!