Er berichtete uns von dem „Housing First“- Modell

Sabine, Vincent und Monika auf Tour durch Wuppertal.
 
Heute lernte ich (Monika) Vincent als Teampartner kennen und unsere gemeinsame Tour konnte beginnen.
 
So konnten wir vielen obdachlosen Menschen helfen, denn die Not war auch an diesem Abend groß. „Mir hilft ja sonst keiner“, war ein Satz, den wir auch an diesem Abend und in der Nacht hörten und damit ist nur am Rande die Versorgung mit Getränken, Terrinen etc. gemeint. Ein Rat, eine Adresse, ein Gespräch über die vielen Probleme und Sorgen, die das Straßenleben so mitbringt, sind häufig wesentlich wichtiger.
 
Wir fuhren zu Beginn unserer Tour langsam durch Schwelm, trafen dort aber niemanden an. Weiter ging es nach Wuppertal zu einem alten Bekannten, der um 24 h Geburtstag hatte. Er wollte in den Geburtstag hineinschlafen, die Geschenktüte von „Unsichtbar“ keinesfalls vorab, denn das bringe ja Unglück. Das nächste Wuppertal -Team wird sie ihm dann überreichen.
 
Er berichtete uns von dem „Housing First“- Modell in Wuppertal. Das geplante Konzept basiert darauf, dass obdachlose Menschen zunächst einmal, sozusagen als Basis für alles Weitere, eine Wohnung benötigen.
 
Darauf aufbauend erhalten sie dann Begleitung und Unterstützung auf ihrem Weg ins „normale“ Leben.
 
Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg und hoffen, dass sich viele Vermieter finden, die diesen Modellversuch unterstützen.
 
Auch auf dieser Tour mussten wir wieder erfahren, dass einige obdachlose Menschen erfolglos verschiedene Kleiderkammern aufgesucht hatten. Die Kleiderausgaben sind z.Zt. leer und das ist leider ein großes Problem bei den sinkenden Temperaturen. Wir hoffen, die Spendenaufrufe der Anlaufstellen werden gehört und die obdachlosen Menschen können sich für den Winter mit dicken Jacken, Hosen etc. rüsten.
 
Auch in unseren Taschen (TOMs) mit dem Notwendigsten an Wäsche werden die langen Unterhosen knapp. Die Kleidung in den TOMs ist neu, aber der Markt zur Zeit „leergefegt“.
 
An den bekannten Stellen trafen wir auch an diesem Abend sehr viele Hilfesuchende; bekannte Personen und auch solche, die wir sehr lange nicht gesehen hatten. Als wir einen Ort spontan aufsuchten, an dem wir seit Monaten niemanden angetroffen hatten, saß dort plötzlich ein alter Bekannter. Er hatte diesen Aufenthaltsort neu gewählt, sich dort neu versteckt, begrüßte uns aber mit den Worten: „Da seid ihr ja. Ich habe schon auf euch gewartet.“ Aha… Da hat jemand aber sehr viel Vertrauen in unsere hellseherischen Fähigkeiten.
 
Auf dem Rückweg fuhren wir noch langsam und mit offenen Augen durch einige Randgebiete von Wuppertal, u.a. durch das Ölbergviertel mit dem atemberaubenden Blick über Wuppertal. Getroffen haben wir aber niemanden mehr und so traten wir nach Mitternacht den Heimweg an.
 
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Hier ein Auszug von Adressen, bei denen Ihr warme Winterkleidung abgeben könnt
 
Zentrale Beratungsstelle – Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
Ludwigstraße 26, 42105 Wuppertal
Telefonnummer: 0202 26477400
 
Gleis1
Drogenhilfe – Gleis 1 Kontaktladen, Drogenkonsumra Kontaktladen, Drogenkonsumraum, Soforthilfe
Döppersberg 1, 42103 Wuppertal
Telefonnummer: 0202 478280
 
Beratungsstelle f. Wohnungslose Diakonisches Werk
Sedanstraße 12
58332 Schwelm
Telefonnummer: 0202 478280
 
Flüchtlingshilfe Sprockhövel
Wuppertaler Str. 3, 45549 Sprockhövel
Telefonnummer: 02339 9249756
 
Luthers Waschsalon
Körnerstraße 75, 58095 Hagen
Telefonnummer: 02331 3809702