Die erste Tour im neuen Jahr.

Die erste Tour im neuen Jahr.
 
Wir Sabine und ich (Marina) waren auf Tour. Es waren 7°C auf unserem Thermometer, die sich aber angefühlt haben wie 0°C. Wahrscheinlich durch den kalten und schnellen Wind der an diesem Abend herrschte.
 
Mir war schon recht zu Anfang der Tour kalt, wie kalt es den Personen sein muss, die die ganze Nacht über draußen sind, kann ich nur erahnen.
 
Eine der ersten Person, die wir trafen, war eine ältere Dame, die wir bis dahin noch nicht kannten. Wir haben uns vorgestellt, dabei merkten wir schnell das die Verständigung nicht einfach ist. Also haben wir uns mit Wortfetzen, Händen und zeigen verständigt, aber es hat funktioniert. Wir boten ihr eine Terrine und Kaffee (ein bisschen Wärme von innen) an.
 
Das Angebot nahm sie an. Sie hat zwar nicht mit Worten danke gesagt, aber das Lächeln und der kurze fröhlich Gesichtsausdruck, den sie hatte, war besser als ein danke. Wir haben uns, soweit es ging noch etwas mit ihr „unterhalten“.
Mal sehen ob wir sie demnächst wiedersehen.
 
Manche Personen sieht/kennt man schon länger und sieht sie „regelmäßig“ wieder, andere nur ein oder zwei Mal. Woher sie kamen, warum sie da waren und wohin sie gegangen sind erfährt man meist nicht.
 
Während wir mit der Dame noch gesprochen hatten, kam eine weitere Person dazu, die wir schon kannten. Wir wünschten ihm ein schönes neues Jahr und er uns auch. Wir fragten ihn wie er Silvester verbracht hat. Seine Antwort „auf der Straße, ich habe ja keine Wohnung“. Hätte er eine Wohnung, hätte er auch gefeiert, aber auf der Straße geht das nicht.
 
Das sind für mich dann immer so Aussagen, über die ich nachdenke. Etwas das für mich selbstverständlich ist, Silvester zu feiern, in einer Wohnung, generell eine Wohnung zu haben, ist nicht für alle selbstverständlich. Wir blieben noch eine Weile und unterhielten uns. Denn nicht nur eine warme Terrine oder ein warmes Getränk wird von den Personen, die wir treffen gerne angenommen. Auch ein Gespräch, das man sich Zeit nimmt, ist wichtig.
 
Irgendwann sind wird dann aber weiter. Der letzte Halt für uns in dieser Nacht, war der Platz, an dem eine uns bekannt Person immer anzutreffen ist. Wir kamen dort an und riefen, es kam aber keine Antwort. Komisch… Sonst ist er immer da. Wir riefen noch mal, schon wieder keine Antwort. Ich habe mir direkt Sorgen gemacht, das etwas passiert ist, vor allem weil Silvester war und es leider einige Mitmenschen gibt, die Obdachlosen nicht freundlich gegenüber geneigt sind. Wir riefen noch zwei, drei Mal und da war sie die Antwort.
 
Wir fragten ob alles ok ist, weil nicht direkt (wie sonst immer) eine Antwort kam. Ja, alles soweit ok.
 
Zum Glück nur ein kurzer Schrecken zum Ende der Tour.