Kein Mensch muss auf der Straße schlafen

Übergriffe auf fremdes Eigentum, sexuelle Übergriffe, Gewalttaten, schwere Körperverletzungen, Totschlag, Mord.

Stell dir vor, auch wenn es dir schwer fällt, du verlierst von jetzt auf gleich ALLES.

  • Eine Nachricht erreicht dich, dass dein Ehepartner nicht mehr nach Hause kommt, weil er oder sie einen Unfall hatte.
  • Dein Kind kommt nicht mehr nach Hause, weil es einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist
  • Du einen Beruf ausgeübt hast, den deine Psyche nicht mehr verarbeiten konnte und du keinen Ausweg mehr weißt
  • Ein Familiendrama dazu führt, dass du all dein Eigentum verlierst, weil die Banken ihr Geld haben wollen
  • Du einen Anruf bekommst und dein Steuerberater dir sagt, dass dein Unternehmen insolvent geht

Stell dir vor, deine Träume verfallen von jetzt auch gleich in Schall und Rauch und was ist dann?

Du stehst auf der Straße und dein erster Gedanke ist, was passiert als nächstes.

Dich schützt nichts mehr, außer hässliche Betonwände, niemand ist da der dir jetzt sagen kann, was du am besten als nächstes machen solltest und du fragst dich…

  • Wo du schlafen sollst
  • Wie du deinen Magen gefüllt bekommst
  • Was du mit deinem Kopf tun sollst, der einfach nicht aufhören will zu denken
  • Was du nun tun sollst, weil du um dich herum angreifbar bist, weil du keine vier Wände mehr hast, die dir Schutz gewähren

Was also tun und dann kommt dir der Gedanke, den viele Menschen denken

„Kein Mensch muss auf der Straße schlafen“

Wenn du also bis zu dem Zeitpunkt noch nicht darüber nachgedacht hast, von einer Brücke zu springen oder dich zu erhängen, dir eine Flasche Wodka zu klauen, damit deine Sorgen vergessen werden, du aber auch weißt, dass Sorgen schwimmen können und du dich dafür entscheidest vielleicht jemanden zu bestehlen, um dir eine Spritze zu setzen, die dir dabei hilft, diese ganze Scheiße zu vergessen, dann wird dir wahrscheinlich wieder dieser Spruch „Kein Mensch muss auf der Straße schlafen“ durch den Kopf gehen.

Also wirst du kreativ und gehst zur Stadt, zur Polizei, zum Ordnungsamt, zur Bahnhofsmission oder sonst wohin, wo du dir erhoffst eine Auskunft über eine Unterkunftsstelle zu finden.

Gesetz dem Fall, du bekommst dann diese Auskunft, dann solltest du dich beeilen aber auch in manchen Fällen noch etwas Geld in der Tasche haben, denn nicht jede Unterkunft ist kostenlos und wenn du Pech hast, kommst du zu spät, weil Unterkunftsplätze gibt es nicht wie Sand am Meer.

Und dann fällt dir die Vergangenheit ein, wie du in der Vergangenheit mit deinen Lieben am Meer gesessen hast, die Kinder im Sand spielten und du in den Picknickkorb gegriffen hast, etwas zu Essen rausholtest und ohne darüber nachzudenken, was denn wäre, würde man sich, dass alles nicht leisten können, einfach in diesen leckeren Apfel gebissen hattest und dein Leben genießen konntest.

Dann hörst du eine Stimme, die vielleicht sagt – Ey du Penner geh arbeiten und steh hier nicht im Weg rum und deine Vergangenheit, die sonst wie schlimm endete haut dir ein weiteres Mal ins Gesicht, lässt dich wieder wach werden und du stehst wie gehabt auf der Straße ohne alles.

Nun gehen wir mal vom besten Fall aus und geben denen, die immer sagen „Kein Mensch muss auf der Straße schlafen, recht und du findest eine Unterkunft.

Im großen Saal angekommen, stinkt es erbärmlich nach Schweiß, Alkohol und jeglichen anderen Gerüchen.
Dann wird dir ein Bett zugewiesen – endlich schlafen.
Du legst dich hin und machst deine Augen zu!

Hoffentlich nicht ein letztes Mal…..

Denn dort wo du nun schläfst, weil ja niemand auf der Straße schlafen muss, dort befinden sich Menschen, die es vielleicht noch schlimmer getroffen hat, als dich.

Menschen, die noch weniger haben, als du und es toll finden, dass du vielleicht eine warme Jacke trägst,
Schuhe hast, die noch keine Löcher haben und all das würden diese Menschen auch gerne haben und sobald du deine Augen schließt, könnte es sogar passieren, dass deine Sachen am nächsten Morgen nicht mehr dir gehören, weil du es in deiner Müdigkeit gar nicht bemerkt hast, dass man dich bestohlen hat und merkst du es doch und legst es drauf an, deine Sachen notfalls mit Gewalt wieder zu bekommen, dann kann sowas für dich auch im Krankenhaus enden oder noch schlimmer da, wo man dann kein Bett für die Nacht mehr braucht, denn du befindest dich an einem Ort, der für viele Menschen die letzte Haltestelle geworden ist und vielen von ihnen, ist es egal wo der nächste Bus hinfährt.

Und plötzlich ist alles anders – du stehst vor mir und hast dir gerade angehört, wie ich zu dem Satz „Niemand muss auf der Straße schlafen“ stehe und dann frage ich dich – Muss wirklich niemand auf der Straße schlafen? Würdest du nicht lieber auch auf der Straße schlafen, um der Wahrscheinlichkeit am nächsten Tag noch zu Leben eine weitaus größere Chance zu geben, als deine noch gerade Meinung weiterhin zu vertreten.

Na wie denkst du jetzt darüber – muss deiner Meinung nach immer noch niemand auf der Straße schlafen?

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