Obdachlosenhilfe
Am Dienstagabend war ich wieder mit Andreas unterwegs.
Straßentour. Ehrenamt. Kein Plan, kein Drehbuch – nur wir, ein voller Kangoo und offene Augen.
Die Stimmung? Irgendwo zwischen ruhig genervt und völlig überdreht.
Aber ganz ehrlich – wie soll man sich auch anders fühlen, wenn man auf der Straße lebt?
Wenn dein ganzes Leben in eine Tasche passt, der Schlafplatz nie sicher ist, und selbst das „Wie geht’s?“ manchmal zu viel verlangt scheint.
Wir haben an dem Abend viele getroffen.
Jede*r für sich, in seiner eigenen kleinen Welt.
Manche blieben einen Moment, andere nur kurz.
Bitte, Danke, Tschüss – für viele keine Vokabeln des Alltags mehr.
Aber das ist okay.
Wir wollen nichts zurück.
Keine Gegenleistung, kein Schulterklopfen.
Wenn wir etwas für das, was wir da draußen geben, erwarten würden –
dann wären wir definitiv im falschen Ehrenamt gelandet.
Der Kangoo war irgendwann leer. Komplett.
Wasser, Snacks, Hygieneartikel – alles verteilt.
Und wir? Müde, aber froh.
Bis zum nächsten Mal.
Weil Helfen nicht laut ist. Aber wichtig.