Ich war warm gekleidet

Ein Tourbericht von Olaf und Tanja (Tagliatella Carbonare)

Geschrieben von Tanja

Heute Abend holte mich Olaf ab und gemeinsam ging unsere Tour nach Bochum.

Ich war warm gekleidet, Mütze und dünne Handschuhe sollten nicht fehlen, denn am Nachmittag fand ich den Wind besonders kalt.

Jetzt am Abend jedoch war es nahezu windstill und um die 10 Grad. Wärmer als gedacht und doch zu kalt, um bei dem Wetter draußen zu übernachten.

Wir besuchten zuerst eine bekannte Dame, die uns freudig empfing. Sie fror sehr und bat uns um einen Schlafsack, ebenfalls hatten wir noch eine passende Jacke im Auto, die wir ihr gaben und auch über eine warme Terrine freute sie sich sehr.

Dann fuhren wir weiter Richtung Innenstadt und schauten an einer uns bekannten Stelle nach jemanden, der aber leider nicht vor Ort war, sein Platz sah eher verlassen aus. Wir schauen sicher die Tage noch mal vorbei.

Dann gings weiter zu drei gut gelaunten, jungen Männern, die sich ebenfalls sehr freuten uns zu sehen. Sie bestellten direkt Kaffee und Terrinen und freuten sich auch über einen kleinen Nachtisch, leckerem Grießbrei.

Wir unterhielten uns noch eine Weile und dann wünschten wir uns gegenseitig noch einen schönen Abend.

Auch am Bahnhof drehten wir unsere Runde. Und so kamen wir auch an den Platz, an dem noch immer Blumen liegen, Kerzen angezündet stehen und liebevolle Briefe an der Wand hängen. Wir blieben kurz stehen, um Inne zu halten. Vermeintlich still war es am Bahnhof geworden.

Als wir weitergingen, trafen wir auf drei Bekannte, die wir ebenfalls mit heißen Terrinen und Bifis versorgen konnten. Einer von ihnen zeigte uns seinen kaputten Rucksack und fragte, ob wir da nicht helfen könnten. Im Auto hatten wir keinen Rucksack, aber im Lager schauen wir nach und geben den nötigen Rucksack dann bei einer unserer nächsten Fahrten gerne weiter.

Wir setzen unsere Fahrt fort, um nach zwei weiteren Männern zu sehen, die aber auch noch nicht an ihrem Schlafplatz waren. Stattdessen trafen wir wenige Meter entfernt jemanden, der gerne noch einen heißen Kaffee und eine Terrine entgegen nahm.

Von Bochum aus fuhren wir noch nach Witten. Dort angekommen, war aber niemand an seinem Platz zu finden. Und auch in den Nebenstraßen und Ecken, war niemand zu sehen.

Dann machten wir uns auf den Heimweg.

Ich bin froh, dass es noch eine der wenigen Nächte ist, die über Null Grad liegt und hoffe sehr, dass auch die, die wir heute nicht erreichten, einen warmen Schlafplatz gefunden haben.

Gute Nacht,