Letztendlich habe ich nun eine Sorge weniger

Heute erhielten wir eine Nachricht, von einer Dame die schwanger ist und damit sie nicht auf der Straße leben muss, in einem Heim unterkommen ist.
Hier war unsere Bea Wachsmann gefragt und kaum war meine Nachricht, bei ihr angekommen, wurde sie aktiv und sorgte dafür, dass die Dame, die bereits seit ein paar Tage nichts mehr gegessen hatte, etwas bekam, dass ihren Umstand deutlich verbesserte.
Danke Bea, für deinen Einsatz
Heute Abend dann fuhren Jens Fehlau und ich zu den Menschen, die hinter dem Vorhang der Gesellschaft leben.
Als erstes ging es zu dem Herrn am Wohnwagen, dieser schlief zwar schon aber als er unser Fahrzeug hörte, stand er auf und freute sich über zwei Terrinen und einen heißen Kaffee.
Danach ging es nach Bochum – eigentlich war es schon recht spät, aber nicht spät genug für hunderte Menschen sich eng an eng durch die Straßen zu tummeln.
Da fragt man sich, was die letzten zwei Jahre gewesen ist.
War es ein Filmriss, ein Blackout oder irgendwas anderes oder hieß es doch Corona – manchmal muss man die Menschen einfach nicht verstehen.
Dann sind wir zu einem uns bekannten Punkt gefahren und dort sah es erst einmal recht ruhig aus, doch als der Wagen ankam – kamen plötzlich einige Menschen auf uns zu.
Auch eine mir altbekannte Person war dabei, um die ich mir schon Sorgen gemacht hatte, weil er ziemlich arg viel Drogen konsumierte und auch gerne mal etwas tiefer ins Glas schaute und wenn solche Menschen plötzlich nicht mehr da sind, dann macht man sich eben Gedanken.
Herausgestellt hatte sich dann aber, dass er in Haft gewesen sei – warum und wieso – das wüsste er bis heute nicht so genau, aber es war irgendwie auch ganz gut, sagte er. Der Winter war für ihn warm und Alkohol gab es da auch in rauen Mengen. Na – dann!
Letztendlich habe ich nun eine Sorge weniger, er lebt und ist gesund – was man es gesund nennen kann.
Insgesamt durften wir dort sieben TOM´s für Männer und einen TOM für Damen verteilen, darüber hinaus gab es acht Becher Kaffee und acht Terrinen – auf die Frage, ob wir ein Fläschchen Wodka dabei hätten, antworteten wir mit.
„Der ist für die nächsten zehn Jahr ausgegangen – bitte dann nochmal melden“ und mit Salz und Pfeffer für die Suppe konnten wir auch nicht dienen, dafür gab es aber noch jede Menge Wasser, vier Schlafsäcke und fünf Isomatten und danach war der Wagen leer und auch das heiße Wasser war alle.
Sowas hatte ich bisher auch noch nicht erlebt – also nochmal zum Lager und alles neu einladen.
Danach ging es nach Hagen, dort konnten wir „nur“ mit einer Terrine und einem Kaffee helfen und als Jens diese übergab, sagte er später zu mir – jemanden so glücklich gesehen, hätte er schon lange nicht mehr.
Also – alles richtig gemacht.
Danach ging es nach Hause – an dem Bericht merkt ihr wahrscheinlich auch, dass ich ziemlich müde bin aber auch kürzere Texte, sind hin und wieder vollkommen ausreichend, denn letztendlich geht es um das Wesentliche und das ist – helfen zu dürfen.