Mein Körper ringt nach Wärme

Vorweg – vielen Dank an den jungen Mann, für die Spende über 5,00 Euro – Danke
 
Wir haben 04:00 Uhr und mein Körper ringt nach Wärme, auch wenn die Heizung an ist, der Körper versucht sich zu entspannen, die Muskeln versuchen sich zu entkrampfen und die Nase läuft ununterbrochen weiter, langsam fangen die Ohrläppchen an aufzutauen.
 
Der Gedanke sich wie schon oft zuvor an dem Abend ins Auto zu springen und der Heizung die Sporen zu geben, besteht zwar – bringt aber nichts, weil allmählich die Kälte den Kampf gewonnen hat und irgendwie nicht mehr aus dem Körper raus will.
 
Szenenwechsel
 
Ob es nun der Herr ist, der sich in einem Gebüsch einen gewissen Schutz gesucht hat oder es der ist, der in einer dünnen Sommerjacke und Sommerhose auf dem nackten Beton sitzt und gar nicht so schnell frieren kann, wie er zittert.
 
Zittern für den Moment das geht – der Körper mobilisiert in dem Augenblick gerade so ziemlich alles, um nicht unter die bereits 35 Grad Körpertemperatur zu fallen.
Was du nicht mitbekommst, ist das dein Körper gerade Stress ohne Ende hat.
 
Ich setze mich ins Auto und wärme mich auf, das Zittern lässt langsam nach.
 
Menschen auf der Straße schweben jetzt bereits in Lebensgefahr, denn ihr Zittern geht weiter und an aufwärmen ist gar nicht erst zu denken.
 
Der Mann im Gebüsch, den ich erst mit Tanja aufgesucht habe und dann heute früh nochmal, ist der Meinung, dass alles ok ist – ist es auch für den Augenblick, nur was, wenn er einschläft – dann wird es eng – denn dann kann sowas schnell außer Kontrolle geraten.
 
Der Mann auf dem nackten Beton hat bereits geschlafen, als ich ihn weckte und mit warmen Sachen und einem Schlafsack versorgte, welche er sich direkt um sich wickelte, um nur einen Hauch von Wärme zu spüren – letztendlich wird aber auch bei ihm das Zittern nicht aufhören und die Kälte gewinnen.
 
Hoffentlich nicht komplett, denn dann würde er verlieren und was das bedeutet, dass möchten wir uns gar nicht ausmalen.
 
Es wird in den nächsten Tagen noch kälter – heute stand -7 Grad auf dem Thermostat – gefühlt waren es -15 Grad – morgen stehen da wieder -7 Grad und gefühlt wird es nicht besser werden, wenn wir dann wieder nach den Menschen schauen, die dann hoffentlich noch immer dort sind oder noch besser, einen warmen Platz gefunden haben, wo das Zittern, dann endlich ein Ende findet.