Wenn Hilfe gebraucht wird – wir helfen, ohne zu fragen wieso und weshalb.

Manchmal ist man einfach nur platt und als Fahrer noch ein bisschen mehr und irgendwie bin ich einfach zu müde, um die heutige Tour noch in Worte zu verfassen – deshalb hier erneut ein Bericht von Regine, die das was wir erlebt haben, in einem Bericht erfasst.

Wenn Hilfe gebraucht wird – wir helfen, ohne zu fragen wieso und weshalb.

So kam es, dass wir im gleichen Team wie gestern kurzfristig wieder im Einsatz waren. Holger, Jens und meine Wenigkeit.

 

Um 22 Uhr ging es zu einer Meldung nach Hagen. Unterwegs, mitten in einer Kurve sahen wir jemanden auf uns zu springen und wir hielten sofort an und halfen mit etwas Warmen.

Dann ging es zur Meldung. Dort trafen wir einen Mann, den wir nicht verstanden haben, auf Grund das wir nicht der gleichen Sprache mächtig waren. Wir erfreuten ihn mit einem Café und als wir auch noch einen Schlafsack und eine Isomatte dazugaben, fing er an zu lächeln. Auch ohne Reden, haben wir uns am Ende doch noch verstanden.

=Mittlerweile waren es nur noch 6 Grad.

 

Dann ging es nach Bochum. Diese Stadt ist beängstigend groß für mich. Menschenmassen und dazwischen viele bedürftige Menschen ohne warmen Ort. Am ersten Halt wurde Café verlangt und auch mit Suppe und Schlafsack konnten wir aushelfen. Natürlich nahmen wir uns auch gerne für ein Gespräch Zeit.

In der nächsten Straße fanden wir jemanden im Hauseingang liegend. Er freute sich über einem Café.

Danach ging es weiter nach Wuppertal.

Einmal dort, suchten wir Lena (Name geändert) auf. Sie schliefen und das Zelt war dunkel. Doch wir sind hartnäckig und nach mehrmaligem Rufen wachten die Beiden auf. Sicher denkt ihr jetzt. Lasst sie doch schlafen. – Eben nicht, denn wir wollen uns vergewissern, dass es ihnen gut geht und dazu ist es nötig, sie aufzuwecken. Gerade in kalten Nächten kann es schnell passieren, dass der Mensch im Schlaf bewusstlos wird und in Lebensgefahr gerät.

 

=Mittlerweile waren es nur noch 3 Grad.

 

Als sie uns erkannten freuten sie sich, jedoch als wir eine Zeltlampe und obendrauf noch warme Thermoleggins für Lena mitbrachte strahlten sie. Natürlich waren Café und Gespräch selbstverständlich.

 

Unter einer Brücke trafen wir Benny an (Namen geändert) Es gab einen Tee- und da passierte es- Jens hatte wieder mal seine Finger im Weg und das heiße Wasser traf. Danach wurde der Tee auf der Mauer aufbrüht. Sicher ist sicher. Ein Tütchen Haribo wechselte noch die Besitzer und dann ein Besuch bei Peter (Namen geändert) für uns ein Muss.

Er saß auf seiner Decke und erwartete uns schon. Wir wurden mit den Satz begrüßt: „Ich bin aufgewacht denn mein Inneres Gefühl hat mir gesagt, dass ihr gleich kommt und schon seit ihr da.“ Tja so ist es…Wir werden erwartet. Deshalb können wir gar nichts anderes als rausfahren, in der Nacht, unsichtbar – denn wir werden erwartet und enttäuschen wollen wir niemanden.

Danach ging es zu Tommy (Namen geändert) er bekam ein Café mit 8 Stück Zucker. Wow, dachte ich mir. Doch Holger sagte das wäre normal.

 

Einen weiteren ließen wir schlafen, denn er war warm eingepackt und sein Schlaf war geschützt und entspannt.  Da wir ihn kannten und ein gutes Gefühl hatten, durfte er weiterschlummern.

Tja auch wir brauchen eine Pause und so gab es einen Stopp beim großen M. Diese Zeit wurde genutzt, weitere Einsätze zu besprechen.

 

=Mittlerweile war es -1Grad.

 

Wir beschlossen noch einmal nach Hagen zu fahren.

Eine Suppe kam schnell zum Einsatz.

Am Bahnhof trafen wir zwei Menschen, auf der Bank sitzend an. Wir fragten was sie gerne hätten. Einer schlief. Den anderen seine Antwort: „Kalt, so kalt.“ Für uns klar – Café und Schlafsack waren nötig. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team. Naja Holger kämpfte mit dem Schlafsack. Normalerweise geben wir ihn geschlossen weiter, doch dem Mann war es sehr kalt. Gemeinsam schafften wir es den Schlafsack zu entfalten, legten ihn direkt dem Herrn um und gaben ihm den Café in die Hand.

Glaubt mir – was dann kam war selbst für uns etwas viel. Der Mann brach in Tränen aus, sein Dank ein Streicheln über den Schlafsack, als wäre er das kostbarste der Welt. Ein Papa, Mama, Danke im Rücken stiegen wir zutiefst bewegt ins Auto, selbst uns kullerten Tränen runter.

An dieser Stelle beschlossen wir, den Einsatz für heute zu beenden. Am Lager angekommen musste ich mein Auto freikratzen.  Ein Zeichen wie kalt es war.

Es ist 6.00 Uhr Sonntagmorgen. 8 Stunden und 203 km unterwegs, um zu helfen, wo Hilfe nötig ist.

Gibt es ein Schöneres Gefühl? Für uns nicht.

Auch wenn wir Müde und geschafft sind, gehen wir jetzt zufrieden und heute auch tief bewegt schlafen.