Zusammenhalt – war das Thema heute in meinem Alltag

Zusammenhalt – war das Thema heute in meinem Alltag
Es war ein langer Tag, vollgepackt mit unterschiedlichsten Verpflichtungen, Terminen und Emotionen.
Noch dazu war Welt-Down-Syndrom-Tag. Ich arbeite an einer Grundschule, in einer ganz besonderen Klasse. In dieser werden auch zwei Schüler:innen unterrichtet, die das Down-Syndrom haben. Neben ihrem Klassenlehrer, werden die beiden von zwei Integrationskräften und mir in der Betreuung unterstützt. Am Freitag gab es besondere Hausaufgaben für heute auf. Und zwar war es Aufgabe, zwei unterschiedliche Socken zu tragen – die sogenannte Sockenaufforderung, um für das Thema zu sensibilisieren und die Einzigartigkeit zu feiern.
Nahezu alle Kinder, samt der Integrationskräfte, hatten unterschiedliche Socken an und es hat mich sehr gerührt, dass die Kinder dieser Klasse diesen starken Zusammenhalt haben, sich einander nicht ausschließen und den anderen so annehmen, wie er eben ist.
Zuhause angekommen, erzählte ich meinem Mann davon und bei einem Spaziergang stellten wir im Gespräch wieder mal fest, dass gerade in der Familie der Zusammenhalt auch eine wichtige Rolle spielt. Es ist so wichtig, sich aufeinander verlassen zu können, sich gegenseitig zu unterstützen, sich anzunehmen, füreinander einzustehen.
Abends vor der Tour hatte ich noch einen Termin.
In der Kirchengemeinde fand das Friedensgebet statt für ein Miteinander, für Trost, für Hoffnung. Und neben der Andacht, dem Gebet, zündeten wir alle jeder eine Kerze an und stellten dieses kleine Licht der Hoffnung, der Wärme und des Friedens in Form des weltbekanntem Peacezeichens, vom britischen Künstler Gerald Holtom, auf. Auch hier spürte ich den Zusammenhalt der Menschen sehr. So unterschiedlich wir auch sind, leben wir in der Gemeinde doch den selben Glauben.
Ich machte mich nach dem Gottesdienst auf dem Weg zum Treffpunkt. Sabine Wiegand-Steffan und ich trafen uns, parkten unsere Autos und stiegen um in den Vereinswagen, welchen Olaf schon vorbereitet hatte, und starteten unsere Tour. Hagen stand auf dem Plan.
Heute war nur wenig los, viele angefahrene Plätze fanden wir verlassen vor.
Ein Herr in einer Bankfiliale schlief bereits, hörte uns und erwachte. Er freute sich, uns zu sehen, bestellte das gleiche wie immer. Wir plauderten kurz und wünschten uns dann noch eine gute Nacht.
Am Hbf trafen wir dann auch schon die letzten Bekannten für diesen Abend.
Zwei, die sich wenige Tage zuvor erst gefunden hatten und nun unzertrennlich sind und ein weiterer Bekannter, der ebenfalls dazukam.
Auch hier war heute der Zusammenhalt untereinander, wieder stark zu spüren. Wenn hier jemand um etwas bittet, dann bittet er selten nur für sich selbst, sondern eben auch für seine Mitmenschen.
Und jedes Mal aufs Neue zeigt es mir, dass gerade die Menschen, die wenig haben, ein unfassbar großes Herz haben und auch an die Menschen um sich herum denken. Sie sind nicht allein, sie haben sich und sie halten fest zusammen. Und egal, woher sie kommen und welche Geschichte sie mit sich tragen, sie nehmen sich einander an.
Ein zweites Team von uns war spontan unterwegs, auch wir trafen uns noch zum Abschluss an einer Tankstelle, gönnten uns noch einen Kaffee und tauschten uns aus. Auch wir schätzen den Zusammenhalt im Team sehr.
Ich wünsche euch eine gute Nacht,