Treffen am Flaschen Container

Gestern sah ich eine Frau, sie stand an dem Flaschen Container und warf Flaschen in den Container.

Da ich nicht dazu geboren wurde, meinem Mund zu halten, sondern eher zu allem meinen Senf abzugeben, sprach ich die unbekannte Dame an.

„Holla die Waldfee – das war aber eine ordentliche Party“ sagte ich.

Darauf sagte sie:
Es ist immer wieder das selbe, wenn sie einmal im Monat, Flaschen wegbringt.

Jedesmal denkt sie darüber nach, dass sie doch einfach mal geheiratet hätte, dann würde sie jetzt einen Mann an ihrer Seite haben, den sie dazu antreiben könnte, die Flaschen wegzubringen.

Das war irgendwie witzig, fand ich und kurz drauf entstand ein Gespräch.

3 x dürft Ihr raten, um was es ging.

Richtig – Obdachlosigkeit

Über das warum, dieses wieso, weshalb, die Psyche, die Sucht, diese Hoffnungslosigkeit und was wir, also wir normalen Menschen daran verändern können, ausser auf die Menschen zuzugehen und ihnen für den Moment ein kleines Licht zu schenken, sie sichtbar zu machen und nicht unsichtbar bleiben zu lassen, darauf baute sich dieses Gespräch dann auf und ich wurde gefragt, was wir machen und ich erzählte es ihr.

…..

Aber das ist auch alles was wir tun können, denn für den Rest, dafür gibt es Profis, wie zum Beispiel die, die studiert haben, wenn es rund um Fragen mit Süchten geht, wenn es sich um die Psyche dreht, die Vermittlung von Wohnungen, die Unterbringung in Heime, vielleicht auch solche, wo diese Menschen erst einmal wieder Fuss fassen, um dann wieder lernen, alleine zu laufen zu können.

Es gibt eben diese Profis die sich speziell auf diese Themen spezialisiert haben und es sind die, die beraten dürfen und wissen an wen sie vermitteln können, ohne irgendwas, dass eh schon schlimm ist, noch schlimmer zu machen.

Sie war da ganz meiner Meinung und als ich dann weiter musste, um Oma die Blumen ans Grab zu bringen, sagte ich:

Lassen Sie mich raten, sind Sie Ärztin, wodrauf Sie nickte und sagte, mit alle dem wie ich darüber denke, goldrichtig liege.

Wir arbeiten hier mit Menschen und wir dürfen sie nicht einfach wahllos an die Hand nehmen, nur weil man meint, man kann die Welt retten, beraten, mit ihnen arbeiten und sie einfach mal so in einer Wohnung stecken, vorbei zu gehen an all den Profis und versuchen etwas in die Hand zu nehmen, von dem man so gesehen eigentlich gar keine Ahnung hat.

Danke sagte ich, dass mir wieder einmal bestätigt wurde, dass unsere Arbeit, die wir so machen, wie wir sie seid Jahren ausführen, genauso richtig ist.

Wir sehen uns als Bindeglied in der Nacht, um nach den Menschen schauen und sie durch die Nacht zu führen und wir vermitteln zu Einrichtungen, wo dann am Tag die Profis sind, um mit ihrer fachlichen Kompetenz dort anzusetzen können, wo die Hilfe, die diese Menschen brauchen erfolgt und wenn alles gut geht, dann vielleicht auch zum Erfolg führt.

Ich habe ganz vergessen ihr schöne Ostern zu wünschen, sollte sie das hier lesen, hole ich das jetzt mal nach.

Frohe Ostern