…anstatt zu feiern, auf der Straße verbrachte, um zu helfen.

Jens und Sabine auf Tour

Gestern stand für Jens und mich Wuppertal auf dem Plan. Keine normale Tour, sondern eine Erkundungstour.

Auch das ist sehr wichtig.
Neue Stellen anzufahren und dort nach weiteren Bedürftigen zu schauen, die wir noch nicht kennen und sie uns auch nicht.

Hilfe anzubieten, nicht nur an den uns bekannten Stellen.

Wir sind inzwischen zu einem großen und gut koordiniertem Straßenteam gewachsen. Ebenso funktioniert die vielfältige Arbeit hinter den Kulissen hervorragend, wo ein großartiges Team bestens dafür sorgt, dass sich die Arbeit auf der Straße so effektiv ausführen lässt.

Durch diese wunderbare Teamarbeit ist gewährleistet, dass wir unsere guten Bekannten auf der Straße versorgen und gleichzeitig auch nach neuen Gesichtern schauen und somit unsere Hilfe noch weitere Kreise ziehen kann.

Jens und ich hatten uns vorgenommen, heute mal den Bereich der Wupper näher in Augenschein zu nehmen. Wir stellten den Vereinswagen ab und machten uns mit gut aufgeladenen Taschenlampen zu Fuß auf den Weg. Dort gibt es keine Straßenlaternen und es war schon dunkel.

 

  • Stockdunkel –

 

Aber mit Jens an meiner Seite fühlte ich mich absolut sicher. Ok, ab und zu habe ich mich dann doch auch mal umgedreht, um zu gucken, ob uns niemand folgt.

– Aber das eher instinktiv –

So sind wir längs der Wupper durch die Nacht marschiert, haben aber keine Bedürftigen angetroffen. Wir werden das noch einmal wiederholen, wenn noch wärmere Temperaturen sind. Ganz nebenbei haben wir auch noch dabei 180 kcal verloren, wie uns Jens Smartwatch netterweise mitteilte.

Wieder zurück am Auto, fuhren wir einen Bahnhof an, wo uns eine Meldung vorlag. In der Zeit, in der wir auf den Herren warteten, planten wir dann unsere weitere Tour. Es war nämlich auch die Tour hinein in Jens Geburtstag, den Jens, anstatt zu feiern, auf der Straße verbrachte, um zu helfen.

Nachdem wir einige Zeit dort an dem Treffpunkt warteten, der Herr aber nicht kam, parkten wir das Auto an anderer Stelle und gingen dann dort zu Fuß durch den Stadtteil.

 

  • Noch genauer hinschauen, als wir es sonst schon tun –

 

Die Stadt war voll, viele Feiernde noch unterwegs. So ist es schwer die zu sehen, die unsere Hilfe benötigen. Auch das werden wir noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt und noch späterer Uhrzeit wiederholen.

Wieder zurück am Auto fuhren wir noch einige Randgebiete in dem Stadtteil ab und dann ging es zu einer Tankstelle. Es war nicht mehr viel Zeit bis 0 Uhr und Jens und ich wollten mit einem Cappuccino auf sein neues Lebensjahr anstoßen.

 

Auch hier nochmal Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag Jens!

Danach ging es zu einem Freund auf der Straße, der den Wunsch geäußert hat, Jens gratulieren zu können. Ja, man baut freundschaftliche Beziehungen auf und die Menschen auf der Straße möchten auch uns etwas zurückgeben.

 

So ist der von Herzen kommende Glückwunsch zum Geburtstag von jemandem, der nichts hat als das, was er bei sich trägt und der ganz anderes im Kopf hat als Geburtstage, nämlich das Überleben auf der Straße, was ganz besonders Wertvolles.

In der Zwischenzeit hatte Holger angerufen und wir vereinbarten, wenn wir in Wuppertal fertig sind, uns zu treffen, um dann zu dritt noch ein wenig den Ennepe – Ruhr – Kreis abzufahren.

 

So fuhren Jens und ich dann noch einige uns gut bekannte Stellen an, trafen dort auch noch auf zwar schon etwas müde, aber trotzdem freudige Gesichter. Gerade spät in der Nacht ist die Dankbarkeit über etwas Heißes für den Magen und auch kalte oder warme Getränke sehr groß. Mit einem gefüllten Bauch, der nicht mit Knurren vom Schlafen abhält, lässt die Nacht sich doch gleich viel besser ertragen. Ebenso dem Gefühl, da gibt es Menschen, die kümmern sich.

 

  • Ich bin nicht allein. –

Weiter gings dann zu dem von Holger und uns vereinbarten Treffpunkt und von dort aus als Dreier – Team in den Ennepe – Ruhr – Kreis. Auch dort schauten wir nach Menschen, die noch unsere Hilfe benötigen könnten. Es war ruhig auf den Straßen und so machten wir uns um 4 Uhr auf den Weg nach Hause um dann auch zur Ruhe zu kommen.

 

Es war eine intensive Nacht, die uns wieder zeigte, alles was wir geben, bekommen wir, wenn auch auf andere Weise, um ein Vielfaches zurück.

 

  • Man muss nur genau hinsehen. –