Blöde Kuh

Einfach mal zu schreiben was und wie man es will, nichts verzerren, nichts verdrehen – ehrlich, offen – raus damit, Mensch bleiben und die Kunst besitzen, einen gewissen Teil an Humor aber auch einen großen Teil von Ernsthaftigkeit so verpacken zu können, dass man beides dann doch noch unterscheiden kann, auch wenn man hin und wieder etwas länger zum überlegen braucht, wodrin sich beides nun unterscheidet.

Ein komplizierter Satz, der aber ganz einfach zu erklären ist, sowie wir – meine Beifahrerin – nennen wir sie mal „Blöde Kuh“ und ich gestern wieder einmal erlebt haben.

Allein den Begriff zu wählen, würde ich jetzt nicht dazu schreiben, dass es hier tatsächlich um ein bisschen Provokation geht, würde viele Menschen ihre Meinung bilden lassen, ohne nachzufragen, warum ich ein Mitglied „Blöde Kuh“ nenne.

Wahrscheinlich würden Gedanken wie, was erlaubt der sich, was nimmt der sich heraus, wie charakterlos ist denn das oder oder oder entstehen.

Letztendlich geht es hier aber nicht um den Begriff „Blöde Kuh“, sondern um das, was nur zwei Wörter mit einem Text oder etwas Gesagten machen kann und des Weiteren, wie man es rüber bringt und an welche Stelle, eines Textes – man etwas setzt, um vielleicht tatsächlich Entsetzen entstehen zu lassen.

Letztendlich zählt aber auch hier dann wieder nur der Augenblick, wie man es verstehen „will“.

Gestern Nacht hatten wir vor eine Erkundungstour zu fahren, raus in die Dunkelheit, dahin wo sonst niemand ist, Plätze anfahren, die sonst nicht angefahren werden.

Unterwegs erlebten wir dann viele unterschiedliche Menschen, angefangen von denen die Party machten, sich aber nicht der Macht des Alkohols bewusst waren und uns anpöbelten, bis zu denen die keine Wohnung mehr haben aber so versteckt waren, dass wir sie mitten in der Stadt, nur durch ein lautes aufschreien entdeckten, welches sie plötzlich von sich gaben, als wir schon fast an ihnen vorbei waren.

Selbst wann man ganz genau hinschaut, sieht man nicht immer alles und auch wenn man sie sieht, erkennt man sie manchmal auch nicht, weil sie so aussehen, wie du und ich und eben nicht den Anschein machen, obdachlos zu sein.

Blöde Kuh übernahm gestern die Rolle der Barchefin, denn sie sorgte für Kaffee und warmes zu Essen, ich wiederum war damit beschäftigt, mich mit den Menschen zu unterhalten, sie aber auch hin und wieder ein bisschen auf Distanz zu halten, weil – auch wenn es niemand mehr hören kann, Corona uns noch immer begleitet und wenn man es dann auch noch selber hatte, man was das angeht, noch vorsichtiger wird.

Es ist ja kein wegschieben oder jemanden zu behandeln, als hätte man Angst vor ihnen, es ist einfach nur ein freundliches Aufmerksam machen, dass kuscheln, also quasi sich Nase an Nase gegenüber zu stehen, nicht förderlich ist – für niemanden.

Auch trafen wir an diesem Abend einen Herrn, der uns berichtete, dass ihm etwas schlimmes passiert sei und wir selbst nach einem intensiven Gespräch mit ihm, noch immer nicht genau einschätzen können, ob das wirklich passiert ist oder hier aus Ehrlichkeit, eine erdachte Geschichte wurde, um einfach mal über etwas anderes zu reden.

Wir bilden uns keine Meinungen, urteilen nicht über andere und nehmen an, was uns erzählt wird, gehen mit diesem Menschen darauf ein und sprechen mit ihnen darüber, auch wenn wir dann weiterfahren und unser Bauchgefühl uns sagt, dass das so irgendwie gar nicht hätte sein können.

Da bleiben wir mal am Ball und sollte es dann tatsächlich so gewesen sein, werden wir dann noch einmal extra darüberschreiben werden.

Kurz nachdem unsere Tour begann fuhren wir in eine Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises und durften hier wenige Minuten nach unserem Start etwas Warmes und vor allen Dingen Kaffee verteilen.

Kaffee war gestern Abend der Renner

Und wieder einmal wurden uns Geschichten erzählt, die man auch schon woanders gelesen hatte, die aber so irgendwie gar nicht dem entsprachen, wie sie eigentlich tatsächlich waren und was macht man in solch einem Augenblick?

Man fragt die Quelle direkt, ohne sich irgendwas zusammen zu Reinem und sich verwirren zu lassen und siehe da, die ganze Wahrheit, war nur die halbe Wahrheit und vieles stellte sich anders da, als es eigentlich ursprünglich erzählt wurde.

Auch die „blöde Kuh“ bekam das alles mit und nach einem darauf folgenden Gespräch, welches wir auf dem Weg zu Lager führten, um noch etwas Verbandsmaterial für die Person zu holen, die kurz vorher, nicht mehr ein Bein vor das andere setzen konnte und darauf hin sein Gesicht als Notbremse auf dem Asphalt benutzte, stellten wir wieder einmal fest – geredet oder geschrieben werden kann viel, letztendlich zählt aber das Nachfragen, wenn es um etwas geht, der Wahrheit dann wirklich näher zu kommen.

Bei dem Asphaltbremser lag kein Grund vor einen RTW zu rufen, weil es nur Schürfwunden waren, die, aber kurz hätten versorgt werden müssen, um sich nicht zu entzünden.

Bei einem weiteren Gespräch kam dann aber heraus, dass es nicht der Asphalt war, der gebremst hatte, sondern ein Faust dafür verantwortlich war, in die er kurz voher gelaufen war.

Einfach mal zu schreiben was und wie man es will, nichts verzerren, nichts verdrehen – ehrlich, offen – raus damit, Mensch bleiben und die Kunst besitzen, einen gewissen Teil an Humor aber auch einen großen Teil von Ernsthaftigkeit so verpacken zu können, dass man beides dann doch noch unterscheiden kann, auch wenn man hin und wieder etwas länger zum überlegen braucht, wodrin sich beides nun unterscheidet.
 
Ein komplizierter Satz, der aber ganz einfach zu erklären ist, sowie wir – meine Beifahrerin – nennen wir sie mal „Blöde Kuh“ und ich gestern wieder einmal erlebt haben.
 
Allein den Begriff zu wählen, würde ich jetzt nicht dazu schreiben, dass es hier tatsächlich um ein bisschen Provokation geht, würden sich viele Menschen ihre Meinung bilden lassen, ohne nachzufragen, warum ich ein Mitglied „Blöde Kuh“ nenne.
 
Wahrscheinlich würden Gedanken wie, was erlaubt der sich, was nimmt der sich heraus, wie charakterlos ist denn das oder oder oder entstehen.
 
Letztendlich geht es hier aber nicht um den Begriff „Blöde Kuh“, sondern um das, was nur zwei Wörter mit einem Text oder etwas Gesagten machen kann und des Weiteren, wie man es rüber bringt und an welche Stelle, eines Textes – man etwas setzt, um vielleicht tatsächlich Entsetzen entstehen zu lassen.
Letztendlich zählt aber auch hier dann wieder nur der Augenblick, wie man es verstehen „will“.

Wir fahren auch gerne drei oder viermal zum Lager, um etwas zu holen, was uns vielleicht am Fahrzeug ausgegangen ist.

Wir waren dann letztendlich doch nicht in vielen Städten unterwegs, dafür lernten wir aber Menschen kennen, die uns erzählten, dass sie sich wundern, dass wir überhaupt da sind, wobei sie doch erzählt bekommen hatten, dass sich unser Verein aufgelöst hätte, Menschen die Diagnosen bekommen hatten, die sie auch schon vor vielen Jahren bekamen und die nichts Gutes ahnen ließen, sie aber trotzdem noch heute neben uns standen und gemeinsam mit uns lachten, tiefgründig wurden und mit uns in Erinnerungen schweben ließen, Menschen die so sind, wie du und ich, nur mit dem kleinen Unterschied, dass es immer welche geben wird, die sich keine zweite Meinung einholen und das was ihnen erzählt wird, einfach mal so glauben, ohne an der Quelle nachzufragen, wie es denn nun wirklich ist.

Und ich könnte Euch jetzt natürlich bezüglich der „blöden Kuh“ auch im Regen stehen lassen und darauf warten das die Gerüchteküche anfängt zu brodeln und mir dann spätestens in zwei oder drei Wochen von irgendjemanden anhören, was für ein charakterloser Mensch ich denn bin, dass ich eines unserer Mitglieder  „Blöde Kuh“ nenne.

Könnte ich machen aber da ich für Offenheit und Ehrlichkeit stehe und ja – gerne auch mal provokant bin, hier die Lösung:

Martina, meine Beifahrerin alias „Blöde Kuh“, die mich gestern begleitet hatte, glaubte mir nicht wirklich, dass ich das so schreiben werde, wie ich es dann geschrieben habe, wie wir eigentlich immer alles schreiben und auch dann schreiben, wenn wir genau wissen, dass wir vielleicht die ein oder andere Grenze überschreiten, mit dem – was wir dann schreiben.

Oftmals muss man Grenzen überschreiten, Grenzen die wenige hören oder lesen wollen, weil Themen dann nicht nur grob umschrieben werden, sondern Fakten auf den Tisch bringen und solche Fakten können hin und wieder brutal und verständnislos klingen, haben aber letztendlich alle einen Sinn.

Im Großen und Ganzen nennt man das dann – ehrlich und frei herausschreiben, wie es tatsächlich war oder auch ist, ohne darüber nachdenken zu müssen, dass der Leser das gut findet oder eben auch nicht.

In dem Fall war es nicht dolles und wildes – denn im Fahrzeug, als wir über alles Mögliche sprachen, sagte sie etwas, wodrauf ich mir in den Bart „Blöde Kuh“ murmelte und sie dann den ganzen Abend darauf herum geritten ist, wir aber gemeinsam darüber lachten, bis zu dem Punkt, als es dann um das Thema Bericht ging und sie mir eben nicht glaubte, dass ich es so schreibe, wie ich es dann nun mal geschrieben habe.

So wie ich eigentlich alles schreibe und so wie ich über alles spreche, wenn es darum geht, die Wahrheit ungeschönt, auf den Tisch zu legen.

Was lernen wir letztendlich wieder einmal aus alle dem?

Verlasst Euch nicht nur auf das Eine, dass man Euch erzählt, wenn es Euch wirklich wichtig ist, die Wahrheit herauszufinden, hört Euch auch eine zweite Meinung an und entscheidet dann, wem ihr mehr Glauben schenken möchtet – letztendlich sollte trotzdem niemand über einen anderen urteilen, denn dürften wir urteilen, müssten wir alle Richter geworden sein und selbst diese Menschen verfehlen die Wahrheit in ihrem Handeln, weil auch sie nicht perfekt sind.