Die Zahl der obdachlosen Menschen steigt ständig an
Die Zahl der obdachlosen Menschen steigt ständig an, es werden immer mehr, so dass wir einiges umorganisieren müssen, um teilweise mit unserer ehrenamtlichen Arbeit noch hinterher zu kommen.
Noch vor gar nicht alle zu langer Zeit, fuhren wir an Wochenenden unsere Megatouren, die uns durch alle Bereiche, die wir anfahren, führten und bis irgendwann morgens früh dann ein Ende fanden.
Mittlerweile fahren wir selbst an diesen Wochenenden, nur noch einzelne Städte an und selbst dann reicht die Zeit kaum aus, um sich für jeden einzelnen Menschen ausgiebig Zeit zu nehmen und mit ihnen ein ausführliches Gespräch zu führen.
Gestern hatten wir es uns mal wieder vorgenommen, eine solche Megatour zu fahren und wir haben sie auch fast durchgezogen und fast den ganzen Ennepe-Ruhr-Kreis, Wuppertal und Hagen befahren.
Unterbrochen wurde sie durch eine Meldung aus Bochum, der wir natürlich nachgegangen sind und am Rande von Bochum auch eine Person angetroffen hatten, die wir noch von damals aus der Stadt kannten.
Sie war glücklich uns zu sehen und freue sich über etwas warmes zu essen und zu trinken und für Caner, der uns heute das erste Mal begleitet hatte, waren all diese Eindrücke vollkommen umwerfend und irgendwann setzte dann auch relativ schnell seine Müdigkeit ein.
Das ist so eine Sache mit der Müdigkeit, alle Eindrücke setzen sich im Kopf fest und lassen sich auf der Seele nieder und irgendwann ist man einfach nur noch müde, weil es dann um das Aufarbeiten geht.
Ist man neu dabei, setzt die Müdigkeit ein und man möchte einfach nur noch ins Bett, macht man es schon länger, spürt man zwar diese Müdigkeitsphasen, überwindet sie aber relativ gut und merkt erst am nächsten Tag, dass man da dann doch mal wieder ein kleines bisschen übertrieben hat.
Aber wenn wir nicht übertreiben würden, würden unsere Touren manchmal nur zwei oder drei Stunden dauern und wir würden uns kaum noch Zeit für diese Menschen nehmen können.
Nachdem wir nach Bochum, dann in Hagen waren, fuhren wir Caner nach Hause und er freute sich auch auf sein Bett, doch bevor er dort hinein ging, schenkte er Jens und mir noch jeweils ein Lahmacun, den seine Oma gemacht hatte.
wow – der war lecker, vielen Dank dafür
Danach setzen Jens und ich unsere Tour fort, in Richtung Wuppertal und auch dort durften wir heute vielen Menschen etwas Gutes tun, sowie wir es bereits in Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis machen durften.
Bei einem Herrn, der mittlerweile ein zweites Kuscheltier bekam, wurde uns gesagt, dass wir uns keine Sorgen um ihn machen müssten, denn er ist ja nun schon zu dritt und alle würden auf den Anderen aufpassen.
Wenn es doch nur so einfach wäre…
Um kurz vor halb 6 Uhr beendeten wir dann unsere „Megatour“ und auch wenn es am Tag warm ist, die Sonne knallt und man manchmal gar nicht weiß wohin, vor lauter Hitze – in der Nacht ist es frisch, manchmal auch kalt und es ist wichtig, dass wir alle nach diesen Menschen schauen, denn wenn wir uns ins Bett legen, sitzen sie auf der Straße und frieren.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag