Ein Samstag ohne Ende

Ein Samstag ohne Ende
Erst hatten wir gestern einen tollen Kennenlerntag mit vielen neuen Gesichtern, die sich über unseren Verein informieren wollten, danach ging es zu einem unserer Fördermitglieder auf einen Tee und wir verfielen quasi in einen Brainstorming Augenblick, ohne gleichen – denn die ganz viele Ideen die wir dabei durch unsere Köpfe schwirren ließen, ließen uns auch die Zeit vergessen.
Irgendwann musste ich auch ins Bett, weil heute wieder aufstehen angesagt war, wegen dem Kirmesumzug und so.
Ins Bett hatte ich es dann auch geschafft, doch das Vergnügen war nur kurz, weil gegen 03:00 Uhr bekam ich einen Anruf.
Eine Meldung von einer Person aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die gerne um diese Uhrzeit mit ihren Hunden spazieren geht.
Jeder wie er möchte!
In einem Park würde sich ein älterer Herr aufhalten und ob wir mal schauen könnten?
Klar – also anziehen, schnell eine Kanne heißes Wasser machen und ganz sicherheitshalber unsere „Erna“ einpacken.
[ Erna = Spitzname für unsere Wärmebildkamera ]
Also zogen wir beide los, kamen irgendwann an und hätte ich Erna nicht dabei gehabt, hätte ich viel gesehen, nur nicht den Herrn, der irgendwo dort, etwas versteckt in der Dunkelheit saß.
„Wir machen die Nacht zum Tag“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung aber auch eine Sicherheit für einen selber, wenn man dann Erna einsetzt, die zeigt, was einem in der absoluten Finsternis erwartet.
Kurz bevor ich bei ihm war, rief ich vorsichtig, so dass er sich nicht erschrecken sollte, wenn ich da plötzlich aus dem Nichts vor ihm stehen würde.
Und als ich das tat, antwortete er mir mit einem – ja hier und einem warum.
Wie warum fragte ich?
Ja warum ich um diese Uhrzeit unterwegs wäre?
Na, weil ich angerufen wurde und sich da jemand Sorgen gemacht hatte, dass er hier quasi so ohne alles sitzen würde und bei den doch recht kühlen Temperaturen frieren würde.
Ich dachte, dass wäre ein Scherz gewesen, Antwort er mit einem gebrochenen Deutsch, ein Scherz von jemanden der einfach gesagt hatte – ich hole ihnen jemanden, der ihnen helfen wird.
Was ich auch dann tat um ihm, nachdem ich dann nochmal zum Auto zurück gegangen bin – mit einem Schlafsack, einem Rucksack, einer Terrine und einem Kaffee helfen zu dürfen.
Er hatte sich auf den Weg in eine größere Stadt einen Platz hier im Park gesucht, weil er zu müde war, um weiterzugehen, dass er in dieser Nacht einem, so sagte er – Engel begegnen würde, damit habe er nicht gerechnet.
Erna und ich gingen dann irgendwann, nachdem wir uns noch eine Weile unterhalten hatten, wieder zurück zum Auto und fuhren nach Hause.
Erna war es egal, ist ja „nur“ ein elektronisches Gerät, mir aber wiederum hatte es große Freude bereitet, wieder einmal geholfen haben zu dürfen, dann wenn andere schlafen und dann am Ende doch noch eine Runde Schlaf zu bekommen.