Neblig ist es gewesen

und es erinnerte mich ein kleines bisschen an den Film, den ich als Kind nicht schauen durfte, es dann aber doch heimlich getan hatte – ich hätte es damals besser nicht tun sollen, denn seit dem kann ich bei Gruselfilmen irgendwie nur noch sehr schlecht schlafen und deshalb gucke ich sie mir heute dann erst auch gar nicht mehr an.

Manche Menschen lernen aus ihren Fehlern, andere nie.

Er, der immer zockt und immer alles verliert war heute sehr demütig und leise – so kann das nicht weitergehen und irgendwas muss sich ändern und wenn sich nichts von alleine ändert, dann müsse er es eben angehen und irgendwas tun, damit es sich ändert, brummelte er vor sich her.

Dann schaute er sich seinen Vanillepudding an, schloss für einen Augenblick die Augen und flüsterte leise vor sich her.

„Wie damals bei Mutter
Den Pudding in der Hand, sitzend auf der Holzbank, mit dem Blick in die Ferne“ und heute – heute ist alles anders.

Damals vergingen die Jahre wie im Wind und die Ferne kam und ging – heute scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und nichts bewegt sich mehr, alles ist irgendwie so unfassbar merkwürdig.

Dann schlürfte er an seinem Pudding, wurde für einen Augenblick noch leiser und riss plötzlich die Augen auf, schaute mich an und sagte:

Es sind 28 Millionen im Eurojackpot – die gewinne ich und dann seht ihr mich nie wieder und dir mein Freund, dir gebe ich eine Million davon ab.

Er: Was machst du dann damit?

Ich: Auf Anhieb?

Er: Ja nicht lange überlegen, was machst du damit?

Ich: Da brauche ich nicht lange zu überlegen, antwortete ich – mir wird irgendwas Gutes einfallen, um damit Gutes zu tun.

Er: Kein Sportwagen, kein Haus, irgendwas das du dir wünscht?

Ich: Nö, ich bin glücklich, wenn andere glücklich sind und da gehen mir auf Anhieb soviele Gedanken durch den Kopf, die alle irgendwas Gutes in sich verbergen.

Er: Ja, wenn du das sagst, dann wirst du genau das richtige damit machen.

Und dann schaute ich ihn an und sagte ihm, dass ich mich darüber freue, dass er noch träumen könnte und seine Welt gar nicht so still stehen würde, denn ich bin mir sicher, dass jeder Mensch der noch träumen kann, irgendwann das findet, wonach er sich sehnt.

Aber nicht nur ihn haben wir, ich und Annette in dieser gruselig nebeligen Nacht getroffen, auch andere – die sich über uns gefreut hatten, kamen auf uns zu und freuten sich über etwas warmes, herzliches und hin und wieder auch tiefsinniges, dass ihnen in unseren Gesprächen ein kleines bisschen Hoffnung, auf ihr oftmals traurigen Augen legte und ihnen für den Augenblick, diese Welt ein kleines bisschen bunter machte.

Es war uns wie immer eine Ehre helfen zu dürfen.

Danke dafür