Ganz viel Regen und grau.

Ja ja – das Privatleben…. hatte dann heute mal vorrang – bevor ich Euch dann nun den Bericht von Sabine Wiegand-Steffan, Frank Rösner und Kathrin hier posten konnte.
Sabine Wiegand-Steffan schreibt Euch in ihren Worten, was die drei gestern erlebt haben.
Füreinander
Die Tour von Frank, Kathrin und mir.
Ganz viel Regen und grau.
So sah der Tag gestern aus.
Ein Tag, an dem man, wenn man nicht raus muss, drinnen bleibt.
Da gibt es ja aber die Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, weil es für sie kein drinnen gibt.
Die Menschen, die auf der Straße leben und die jeder Witterung ausgesetzt sind.
Weil wir für sie da sind, machten wir uns gestern Abend natürlich auch wieder auf den Weg – Füreinander
Ich fuhr zum vereinbarten Treffpunkt, wurde dort von Frank und Kathrin eingesammelt und los ging es Richtung Hagen.
Zunächst wirklich fast schon unsichtbar.
Die Straßen waren leer, kaum jemand unterwegs.
Nachdem wir erst einige Stellen anfuhren, wo Menschen vermutet wurden, für die wir da sein möchten, die aber verlassen waren, trafen wir recht schnell auch schon auf einen uns bekannten Herren, den wir mit Kaffee und auch Essen versorgen konnten.
Danach trafen wir auf einen Herrn, der gerne etwas Heißes zu trinken und zu essen annahm, und uns dabei sagte, er hätte eine große Bitte.
Ein Freund von ihm, er wäre jetzt gerade nicht da, aber er lebt auch auf der Straße und würde frieren. Er habe nur eine Wolldecke. Ob wir vielleicht einen Schlafsack und eine Isomatte für ihn hätten.
Er würde auf beides aufpassen und sie dann seinem Freund überreichen. Natürlich überreichten wir ihm beides und er freute sich.
Er dachte an seinen Freund, obwohl es ihm selbst nicht gut geht und kümmerte sich – Füreinander
Beeindruckt von so einem Füreinander trafen wir auf einen weiteren Herrn. Er hatte zwar eine Schaumstoffmatratze gefunden, auf der er in einem löchrigen Sommerschlafsack lag, aber die Matratze war nass. Auch ihm konnten wir mit Winterschlafsack, Isomatte und auch einem unserer TOMs versorgen. Auch Handschuhe, Schal und Hygienebeutel nahm er sehr dankbar an.
Dann gab es noch die Visitenkarte mit der Telefonnummer von Unsichtbar e.V., damit auch er weiß, wir sind für ihn da – Füreinander
Weiter gings und an der nächsten Stelle wurden wir bereits von Sicherheitspersonal erwartet.
Sie erzählten uns von einem jungen Mann, der nur eine Decke hat und sichtlich frieren würde und ob wir bitte nach ihm schauen könnten – Füreinander
Als wir bei dem jungen Mann ankamen, waren wir etwas irritiert, weil neben ihm eine unserer Isomatten und auch ein Schlafsack lag.
Beides noch original verpackt.
Aus den Augenwinkeln sahen wir gerade noch den Herren, der für seinen Freund gefragt hatte, entschwinden.
Er hatte die beiden Sachen gerade seinem Freund gebracht – Füreinander
Wir konnten an einigen anderen Stellen noch mit Heißem, Süßigkeiten und auch Gesprächen, die Nacht draußen auf der Straße ein Stück erträglicher machen.
Nachdem wir alle versorgt wussten, beendeten wir die Tour mit dem guten Gefühl
Füreinander – Miteinander