Gestern bekamen wir bevor wir los fuhren einen Anruf

Gestern bekamen wir bevor wir los fuhren einen Anruf, dass einer jungen Frau, wärend des Gassi gehen im Walf eine Art Zelt aufgefallen ist, sie sich aber nicht trauen würde, dort hinzugehen.

Sehr gut – bitte nicht alleine gucken gehen.

Somit sind wir losgezogen…

Bevor wir zur eigentlichen Tour los fuhren, machten wir ein Abstecher in diesen Wald.

Nur gut das wir mittlerweile eine Taschenlampe haben, die die Nacht zum Tag macht.

Danke an dieser Stelle, an eine liebe Bekannte von der Polizei, für diesen wertvollen Tipp uns keine 08/15 Taschenlampe zu zulegen, sondern das Modell zu wählen, welches auch sie und ihre Kollegen benutzen.

Wie man es sich vorstellen kann und wer schonmal in der Nacht im Wald unterwegs war, wird wissen, dass man dort die Hand vorm Gesicht nicht sieht.

Nun standen wir dort, in diesem Wald, an dieser Stelle und wurden tatsächlich fündig.

Zuerst begrüsste uns ein zurückhaltenes Wuff und dann ein – Mensch sei doch still….

Rolf so hieß er – sagte uns später, dass sein Hund seine Klappe nicht halten könne und immer seinen Senf dazu geben müsse – wäre kein Wuff gekommen, wären wir wohl weitergezogen aber so fanden wir dann auch Rolf.

Ich weiss nicht wohin und hier im Wald ist es sicherer, auch nicht kälter, als irgendwo in der Stadt und er würde nicht verjagt werden oder ob wir das jetzt tun wollten!?

Nein, wir wollen nur helfen – und fragten ob er einen Kaffee haben möchte – den er mit ganz großen Augen an nahm.

Sein Hund hatte sich wieder beruhigt und lag neben Rolf, der mittlerweile in seinem Schlafsack aufrecht saß, zittetnd neben ihm.

Rolf, so erzähte er – ziehe immer weiter – schlafen würde er immer im Wald.

In Unterkünften ist es ihm zu gefährlich und seinen Tim (Name des Hundes) dürfte er eh nicht dort mit hin nehmen oder würdest du deinen besten Freund abgeben, der dich dein Leben begleitet hat, nur weil man irgendwo unterkommen „könnte“ , dort aber keine Tiere erwünscht sind.

Nein würde ich nicht, sagte ich ihm und zeigte ihm ein Bild von meinem Freund Ben.

Na siehste sagte er und fragte, wo ihr schonmal da seid – habt ihr vielleicht eine Zigarette für mich?

Ich schenkte ihm meine Packung die er gar nicht annehmen wollte und erst nach nochmaligen Fragen, ob er es richtig verstanden hätte – dann an sich nahm.

Manche Menschen verdrehen bei der Frage nach einer Kippe schon die Augen und du reichst mir gleich die ganze Hand.

Verrückte Welt….

Meine Kollegin und ihr Freund machten sich in dieser Zeit, als ich mit Rolf sprach, zurück zum Auto, um Tim eine Decke zu holen – diese bekam er dann auch und nachdem sie erstmal ordentlich beschnüffelt wurde auch als gut befunden.

Rolf erzählte uns noch eine Weile seine Geschichte – eine sehr traurige Geschichte – die wir so hier nicht erzählen werden / dürfen, weil er es sich so gewünscht hat – aus welchen Gründen auch immer.

Nach ca. 2 Stunden reden, streicheln und zugegeben ein paar Tränen in den Augen, fuhren wir nach Hause ins warme Bett – etwas was dieser Mensch schon sehr lange nicht mehr hatte und mittlerweile auch nicht mehr haben möchte, weil sein Weg ist ein andere den er mit seinem Tim gehen möchte und der führe in Zukunft nicht zurück in die Gesellschaft.