Megatour 22.09.2021 / 23.09.2021

Megatour 22.09.2021 / 23.09.2021
Angefangen hat die Tour heute um 22:00 Uhr und zuerst fuhr Ingo Isemann mit mir nach Bochum, wo wir einen Herrn getroffen haben, der schon letzte Woche dringend ein paar Schuhe brauchte, der sich aber heute erst mit uns verabredet hatte.
Letzte Woche schlugen wir ihm Tage vor, die näher als der heutige gelegen hätte, aber er wollte sich heute mit uns treffen und als wir dort ankamen, stand er auch schon da.
Dann gab es ein paar nagelneue Schuhe.
Warum neue Schuhe – wenn man doch auch gebrauchte gespendet bekommen könnte!?
Wir sehen vieles anders, wir denken oftmals anders und überhaupt arbeiten wir komplett anders, als andere und allein das macht uns schon in dem aus, was wir eben tun.
08/15 gibt es bei uns nicht und alles was wir tun, hat einen Sinn!
Dieser hier ist, dass wir genauso, wie mit neuen Schlafsäcken (im Winter), den Menschen etwas geben möchten, dass ihnen das Gefühl gibt, dazuzugehören, nicht etwas anzuziehen, was andere schon vor ihnen getragen haben – stolz auf etwas zu sein und dieses Gefühl spüren können, etwas ganz Eigenes und noch nie Getragenes zu besitzen.
Und der Plan geht auf, die Menschen gehen, sei es nun mit einem Schlafsack oder wie in dem Fall neue Schuhe, mit solchen Dingen sorgsamer um, als würden sie etwas Gebrauchtes bekommen.
Auf jeden Fall hat er sich die Schuhe genau angeschaut und fing an zu lächeln, auch Ingo, der ja nun schon sehr oft mit uns rausgegangen ist, war von dem Augenblick, der Freude sichtlich berührt.
Dann gab es noch einen Kaffee und eine Suppe.
An einer weiteren Stellen, trafen wir auf den Sohn und seinen, so wie ich angenommen hatte, Vater der aber gar nicht sein Vater ist, sondern sein Onkel – beide bekamen jeweils eine Suppe, die schneller weg war, als man gucken konnte und jeweils einen heißen Kaffee.
Dann ging es noch eine Weile durch die Nacht in Bochum und dann endete der erste Teil dieser Megatour, am heutigen Abend.
Der zweite Teil fing an, als ich Ingo nach Hause brachte und im Anschluss daran Jens abholte, der gerade Feierabend gemacht hatte, um die Tour fortzusetzen.
Rauf auf die Autobahn und runter von der Autobahn, als Jens schon den ersten Menschen entdeckte, konzentrierte ich mich noch auf die Straße und die vielen bösen Blitzer.
Ein Wald vor lauter Bäumen ist nichts gegen Wuppertal mit seinen Blitzern.
Die muss es irgendwo mal im Angebot gegeben haben – anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Wir hielten an und sprachen ihn an und als wir das Wort Suppe in den Mund nahmen, wurden seine Augen ganz groß und, dann gab es noch einen Kaffee, einen Schlafsack und TOM und eine Isomatte dazu – hoffentlich hat er einen Ort gefunden, wo er etwas zur Ruhe kommt.
Sollte mal was sein, hat er eine Karte von uns, auf der unsere Nummer steht.
Danach ging es kurz in die Stadt, hier wurde aber schon tief und fest geschlafen, zu dem Zeitpunkt hatten wir ungefähr 01:00 Uhr, so genau weiß ich dass gar nicht mehr – so dass wir den Schlaf nicht unterbrechen wollten und weiter zu einer Person fuhren, der wir bereits in der vergangenen Woche Anlaufstellen genannt haben, an die er sich wenden soll und die ihm auch helfen. Dieses tat er dann heute und hat morgen einen Termin.
Dann gingen wir ans Auto und holten ihm einen Rucksack, ein Zelt, und eine riesige Isomatte raus, dazu gab es einen Tee und eine Suppe.
Das wir wahnsinnig sind, wissen wir, aber er bestätigte das dann auch nochmal und fand kaum noch Worte.
Schön, wenn die Menschen sich freuen, wenn wir ihnen Gutes tun dürfen.
Danach ging es noch in einen anderen Stadtteil und auch hier gab es Kaffee und ein Süppchen.
Und weil der Abend noch oder schon so früh war, entschieden wir uns dann noch nach Hagen zu fahren, wo wir an einer uns bekannten Stelle, eine Suppe ausgeben durften und an einer weiteren Stelle saßen drei Personen, von denen aber nur eine Person obdachlos war.
Letztendlich war es aber egal und so gab es drei Kaffee und eine Suppe und wie auch schon in der Vergangenheit, bedanken sich viele Menschen, sehr sehr herzlich, segnen uns oder vergleichen uns mit Engeln – dieses Mal war es aber irgendwie noch anders.
Ein Danke kommt immer von Herzen und Geld nehmen wir keins für einen Kaffee oder eine Suppe aber hier wurde da drauf bestanden und als wir es trotzdem nicht angenommen hatten, legten sie es uns in den Kofferraum und den Respekt, der uns für unsere Arbeit ausgesprochen wurde, ging tief und war wiedermal ein schönes und inniges Gefühl für uns, dass uns sagt.
– Alles richtig gemacht –
Wer weiß, vielleicht entwickelt sich durch diese Begegnung ein weiteres ehrenamtliches Mitglied, dass uns kurz danach eine Nachricht zukommen lassen hat.
Hier schaut mal
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An die beiden netten Herren vom Hagener Hauptbahnhof, die mich soeben mit Kaffee, meine „Bekannten“ mit Suppe und nem Schlafsack und co. versorgt haben… Ich verneige mich vor Euch und ich danke dass es Menschen wie Euch gibt.
Macht weiter so. Ihr macht gute Arbeit und es gibt (leider) viele Menschen, die Euch brauchen…
Ich würde gerne ehrenamtlich mithelfen, wenn Ihr Bedarf habt meldet Euch, und ich bin der Erste der aushilft.
Danke von Herzen, dass Ihr da ward.
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Ja helfen kann besonders sein und in diesem Sinne wird es jetzt Zeit für mich ein paar Stunden ins Bett zu gehen, um dann für die nächste Tour wieder fit zu sein.
Gute Nacht zusammen
Oh ha – beinahe hätte ich vergessen, dass am Lager eine Tüte hin, mir zwei wunderschön gemalten Bildern und was süßes drin, sowie ein Briefumschlag für Bea, den ich allerdinge nichts geöffnet hatte, weil ja ihr Name da drauf stand und nicht meiner.
So nun ist es 04:30 Uhr – Es wird Zeit, dass Sandmännchen wartet schon sehr ungeguldig.
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Wer uns dabei unterstützen möchte, bei dem was wir tun – der ist hier genau richtig!
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