Was sehen wir da auf dem Bild?

Was sehen wir da auf dem Bild?

Andreas Rosenbaum, der seit 4 Jahren in unserem Verein ist und mit dem ich heute das erste Mal eine Tour gefahren bin.

Danke Andreas, dass du mich begleitet hast.

Wir fuhren schon recht früh los, ich fand es sogar etwas viel zu früh, aber manchmal ist es ebenso und manchmal dann eben anders.

Zuerst schauten wir an einer Stelle nach einem Herrn, der aber nicht da war. Dann urplötzlich bot es sich an, ein richtig gutes Foto zu machen, um Euch zu zeigen, wie diese Menschen so leben, was ich dann aber doch sein ließ, weil es für jeden Menschen, der sich nur ein bisschen in Hagen auskennt, so offensichtlich gewesen wäre, wo wir da waren, dass es mir einfach zu unsicher war, einen sicheren und abgelegenen Schlafplatz, bekannt wie einen bunten Hund zu machen.

Oftmals suchen die Menschen nach Plätzen, wo sie ungestört und ganz wichtig unentdeckt bleiben, und dann wäre es ein Horror für sie, wenn irgendwer ein Foto von diesen Orten machen würde, dass sie dann letztendlich weiterziehen müssten, um wieder nach einem sicheren und unbekannten Platz zu suchen.

Für den Menschen nicht gut, weil dann bevor er vielleicht weitere Schritte in seinem Leben geht, alles wieder von vorne beginnt und für uns nicht gut, weil wir ihn dann vielleicht aus den Augen verlieren würden und nicht wüssten, wie es ihm geht.

Das wäre so, als würden wir mit einem Kamerateam in Eure Wohnung kommen, ohne zu fragen einfach durchgehen und von jedem Zimmer ein Foto machen und nachdem wir das Haus verlassen hätten, auch noch ein Foto von der Türklingel machen würden – euren Namen rot einkreisen und damit die Sache rund wird, gleich gegenüber auf der Straße auch noch den Straßennamen fotografieren, damit dann auch letztendlich der letzte Mensch weiß, wo ihr euer Leben verbringt.

Würdet ihr das gut finden?

Somit bekommt ihr dann eben ein Bild von einem halben Auto und einem halben Andreas!

Dann sind wir nochmal zu einer Stelle gefahren, die eigentlich mittendrin liegt aber auch irgendwie wieder vollkommen versteckt liegt – hier durften wir mit Wasser und Eistee helfen, sowie wir auch an anderen Stellen mit Terrinen, Kaltgetränken und einer Isomatte und einem Schlafsack den Menschen, die Nacht ein kleines bisschen besser machen durften.

In einer anderen Stadt wurden wir darauf hingewiesen, dass wir dort nicht durchfahren dürfen und nachdem wir ihn aufgeklärt hatten, dass wir das schon dürfen und was wir so machen, schaute er uns an und sagte zynisch – Na dann hoffen wir mal, dass heute Nacht niemand erfriert.
Die einen so, die anderen so und auch diesem Herrn wünschen wir eine ruhige Nacht und wenn er dann Zeit finden sollte, mal ein bisschen übers Leben nachzudenken, wie es auch sein kann, dann würden wir uns freuen, wenn er hinter des Rätsels Lösung kommt.
Wir glauben immer an das Gute im Menschen