Ein frierender, einsamer, obdachloser Mensch, neben einem glänzenden, reich geschmückten Weihnachtsbaum

Ein frierender, einsamer, obdachloser Mensch, neben einem glänzenden, reich geschmückten Weihnachtsbaum – ein Anblick, der viele Gedanken bei Sabine, Marina und mir (Monika) hervorrief.
 
Wir waren auf Tour durch Wuppertal und, wie in vielen Städten, hatte der Weihnachtsmarkt schon eröffnet, waren die Straßen schon geschmückt. Stimmungsvolle Vorbereitung auf das Fest der Nächstenliebe. Es war unglaublich kalt – Nebel und Nieselregen.
 
Unzählige Male war ich im letzten Advent mit meiner 4-jährigen Enkelin im Spiel um den Esstisch gezogen – sie Maria, ich Josef – beide in Decken gehüllt. Immer wieder der gleiche Dialog: “ Klopf, klopf, klopf…Habt ihr Platz?“ Antwort: „Nein, geht weiter.“ Sie liebte dieses Spiel mit dem „Happy End“ – wenn sich eben einer erbarmt.
 
An diesem Abend und in der Nacht trafen wir unglaublich viele frierende und hungrige Obdachlose, wurden sehr oft nach dickeren Isomatten gefragt, die aber zu Zeit schwer zu bekommen sind. Wir versorgten sie mit dem Notwendigsten. „Nein, geht weiter.“ – Ein Satz, dessen Tragweite und Unmenschlichkeit man in solchen Momenten erst richtig begreift.
 
Einige Obdachlose erzählten von großzügigen Spenden einiger Weihnachtsmarktbesucher und Passanten und sie hatten das Geld tatsächlich in warme Kleidung umgesetzt.
 
Die Geschichte lebt eben weiter, obwohl viele keinen Platz haben bzw. in diesen schweren Zeiten wenig übrighaben, was sie noch abgeben könnten. Aber sie tun es!