Top-Fan

Ich habe euch schon so lange beobachtet, solange habe ich eure Beiträge gelesen, und ich war auch schon euer Top-Fan. Und jetzt – endlich hatte ich den Mut, mich an einen eurer mittlerweile so bekannten Kennenlerntage zu setzen und mich bei euch einzubringen.
Martina tauchte am Dienstag das erste Mal in die Welt ein, die sie eigentlich nur durch unsere Berichte kannte.
Aber eigentlich ist das nicht so ganz richtig, weil Obdachlosigkeit ja jeder kennt, aber wie sie aussieht, wie sie sich anfühlt und wie es ist, wenn du dann da stehst vor diesen Menschen, die dich umarmen würden, für eine Terrine – die zu dir Mama oder Papa sagen, für einen heißen Kaffee, die kaum laufen können, sich in eine Ecke verkrümeln und sich die „neuen“ Schuhe anziehen, die wir ihnen mitgebracht haben. Diejenigen, die aus der Ecke nicht mehr rauskommen, weil sie vor all den anderen nicht weinen wollen, weil es so aussehen könnte, als wären sie schwach und Schwäche da draußen auf der Straße nicht gut ankommt.
Denn Martina hat auch erlebt, wie sie sich untereinander angehen, sich gegenseitig wegschubsen, wie sie andere von sich wegjagen, sich beschimpfen und schlimmstenfalls sich untereinander beklauen.
Diesmal an diesem Tag hat Martina, die Jens und mich auf unserer Tour begleitet hatte, es nicht nur auf einem Monitor gelesen, sondern live erlebt, diese Welt, in der wir unser Ehrenamt leben.
Vielleicht wird sie unser Top-Fan bleiben, vielleicht wird sie aber auch ein Mitglied werden, vielleicht auch beides – was sie daraus machen wird, das werden wir sehen.
Und dann durfte sie auch noch den Augenblick erleben, als ein Mensch auf uns zukam, der sich etwa 10 Minuten unser Fahrzeug angeschaut hatte und uns als Dank dafür, was wir da machen, eine Spende über 10,00 Euro überreichte.
Dafür an dieser Stelle nochmal vielen herzlichen Dank.
Danke auch an Martina, Danke an all die, die sich für uns interessieren, an all die – die bei uns mit machen, all die – die unsere ganz besonderen Konzepte leben und erleben und danke an all die, die uns dabei unterstützen – genau das zu tun, was wir tun.
Helfen, wo Hilfe gebraucht wird